Reformbewegung „Maria 2.0“ sucht „Bischöfin“ als Nachfolger von Bischof Fürst

Bischof Gebhard Fürst
screenshot / YouTube / KlarnerMedien

Die Reformbewegung „Maria 2.0“ hat nach dem Rücktritt von Bischof Gebhard Fürst eine Stellenanzeige für dessen Nachfolger geschaltet mit der Anmerkung: „Weibliche Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.“

Seit Montagmittag ist der Bischöfliche Stuhl der Diözese Rottenburg-Stuttgart offiziell unbesetzt, wie vom Vatikan bestätigt wurde. In einem Brief an Papst Franziskus hat Bischof Fürst darum gebeten, seinen Amtsverzicht aus Altersgründen zu akzeptieren. Nach seinem Rücktritt ist die Diözese das derzeit vierte deutsche Bistum ohne Bischof.

Nach dem Rücktritt von Fürst reagierte die Reformbewegung „Maria 2.0“ mit einer Stellenanzeige, die „eine neue Bischöfin/einen neuen Bischof (w/m/d)“ sucht. Die Initiative will sich damit gegen eine „fehlende Gleichberechtigung von Frauen bei der Ämterbesetzung“ positionieren.

„Maria 2.0“ stellt konkrete Forderungen an den neuen Amtsträger, wie die „Offenheit für unkonventionelle Ideen”, die Förderung „demokratische(r) Prozesse” und „offen zu sein für den Dialog mit anderen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen“. Dem neuen Amtsinhaber werde ein „zukunftsorientiertes Arbeitsfeld“ sowie „Unterstützung durch eine beachtliche Anzahl an Mitchrist*innen mit hohem Umgestaltungspotenzial“ geboten.

Bewerber sollten ihre Unterlagen zusammen mit einem Beleg ihres „aktiven Engagements für Reformen“ direkt an den Vatikan senden. Mit dem Hinweis, dass „weibliche Bewerberinnen bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden“, setzt sich „Maria 2.0“ für die Frauenweihe ein.

Zum Thema Frauenordination hatte Papst Johannes Paul II. 1994 in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio sacerdotalis in aller Deutlichkeit „kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken“, erklärt, „daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.

Kardinal Luis Ladaria bestätigte 2018 als Präfekt der Glaubenskongregation: „Was das Priestertum des Dienstes anbelangt, weiß die Kirche, dass die Unmöglichkeit der Frauenweihe zur ‚Substanz‘ des Sakramentes gehört (vgl. DH 1728). Die Kirche hat nicht die Vollmacht, diese Substanz zu ändern, denn durch die von Christus eingesetzten Sakramente wird sie als Kirche auferbaut.“

Die 2019 gegründete Bewegung „Maria 2.0“ wurde in der Vergangenheit schon mehrfach für ihre Aktivitäten kritisiert. Die katholische Initiative „Maria 1.0 – Maria braucht kein Update“ brachte beispielsweise ihre Besorgnis zum Ausdruck, dass die zahlreichen Forderungen nach Kirchenreformen möglicherweise die von Papst Franziskus angestrebte Neuevangelisierung überschatten könnten, wie CNA Deutsch berichtete.

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