Kardinal Marx kritisiert Unterstützung von Hamas durch islamische Religionsvertreter

Kardinal Reinhard Marx am 24. Februar 2019 in Rom
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Kardinal Reinhard Marx hat die Rechtfertigung von Terrorismus durch einige islamische Geistliche kritisiert und die Dringlichkeit des interreligiösen Dialogs für den Weltfrieden betont.

Im Interview mit dem Magazin Focus sagte Marx wörtlich: „Wenn eine Religion Gruppen wie die Hamas unterstützt, dann wird sie Teil des Problems. Dann kann ich nur sagen: Stoppt diese Religion!“

Der Erzbischof von München und Freising äußert sich auch über Fanatismus und die Beziehungen zwischen Islam und Christentum.

„Die Instrumentalisierung der Religion für politische und ideologische Zwecke muss klar abgelehnt werden“, betonte Marx. Er verweist auf die Rolle der Religionen als Friedensstifter und hebt hervor, dass wahre Religiosität niemals Hass oder Gewalt fördern dürfe. Insbesondere kritisiert er die Haltung einiger islamischer Geistlicher zur Hamas und anderen terroristischen Gruppierungen.

„Ich kann keinen Dialog mit Vertretern einer Religion führen, die den Massenmord der Hamas rechtfertigen. Ich erinnere an das historische Treffen des Papstes mit dem Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität im Februar 2019. Beide Seiten haben damals ihre Verpflichtung erklärt, sich für eine friedliche Welt einzusetzen und sich klar gegen Gewalt und Terrorismus gewandt“, so Marx.

„Und jetzt behauptet dieser Großimam, die Hamas führe einen Befreiungskrieg. Und was ist mit den Geistlichen im Iran? Sie bekennen sich zum Ziel, Israel zu vernichten. Das sind nicht einzelne Fanatiker. Das ist die Riege derer, die an der Spitze eines Staates Verantwortung tragen.“

Marx reflektierte auch über die Lehre der Feindesliebe im Christentum und die Herausforderung, diese in einer von Konflikten geprägten Welt umzusetzen.

„Die Lehre von der Feindesliebe ist zentral für das Christentum, aber sie erfordert auch einen realistischen Blick auf die Welt“, erklärt er. Dabei spricht er sich für einen ausgewogenen Ansatz aus, der sowohl die spirituellen als auch die pragmatischen Aspekte berücksichtigt.

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Der Kardinal betonte weiterhin die Notwendigkeit eines fortlaufenden Dialogs zwischen den Religionen, um Missverständnisse abzubauen und gemeinsam für den Frieden zu arbeiten. „Nur durch Dialog und gegenseitiges Verständnis können wir die Grundlage für einen dauerhaften Frieden schaffen“, so Marx.

 

 

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