Fall Roger Vangheluwe: Belgischer Premier fordert Vatikan auf, zu handeln

Der belgische Premierminister, Alexander De Croo, im Europäischen Parlament
Europäisches Parlament / Flickr / Wikimedia (CC BY-SA 2.0)

Der belgische Premierminister Alexander De Croo hat den Vatikan aufgefordert, dem Missbrauchstäter und emeriterten Bischof von Brügge, Roger Vangheluwe, den Bischofstitel abzuerkennen.

Das teilte der Politiker am 23. Januar auf X (ehemals Twitter) mit.

Die belgischen Bischöfe forderten bereits mehrfach die Entlassung aus dem Klerikerstand für den heute 87 Jahre alten Vangheluwe.

Premierminister De Croo traf am Montag zu einem Gespräch mit dem Nuntius des Vatikans, Erzbischof Franco Coppola zusammen. Dabei wurde offenbar die Forderung erneut dem Heiligen Stuhl mitgeteilt. 

Vangelhuwe hat zugegeben, einen minderjährigen Neffen jahrelang sexuell missbraucht zu haben. Er trat 2010 von seinem Amt zurück. Einige Monate später räumte Vangheluwe im flämischen Fernsehen ein, einen anderen — ebenfalls minderjährigen — Neffen sexuell missbraucht zu haben. Er offenbarte zudem, dass er der Familie des Betroffenen hohe Geldbeträge für ihr Stillschweigen übergeben hatte.

Der Fall sorgte auch für Aufsehen, weil Kardinal Godfried Danneels ein Missbrauchsopfer aufforderte, das Verbrechen zu verschweigen — dennoch nahm dieser „auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus“ an den Familiensynoden 2014 und 2015 teil.

Vangelhuwes Nachfolger als Bischof von Brügge, Jozef De Kesel, legte dem Täter bereits 2010 nahe, seine Versetzung in den Laienstand zu beantragen. 

Offenbar lehnt dieser jedoch den Schritt ab — eine Entscheidung liegt nun weiter bei Papst Franziskus und dem Vatikan.

 

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