Papst Franziskus empfängt Mitglieder der Päpstlichen Akademie für das Leben

Papst Franziskus mit Mitgliedern der Päpstlichen Akademie für das Leben
Vatican Media

Papst Franziskus hat am Montag die Mitglieder der Päpstlichen Akademie für das Leben in Audienz empfangen und betont: „Die Frage, mit der Sie sich in dieser Generalversammlung befassen, ist von größter Bedeutung, nämlich die Frage, wie wir verstehen sollen, was das Besondere am Menschen ist.“

„Es handelt sich um eine uralte und doch immer wieder neue Frage, die sich uns aufgrund der bemerkenswerten Möglichkeiten, die uns die neuen Technologien bieten, auf immer komplexere Weise stellt“, führte der Pontifex aus. Es gelte, „wissenschaftliches und technologisches Wissen in einen breiteren Sinnhorizont zu stellen und so die Hegemonie eines technokratischen Paradigmas zu verhindern“.

„Nehmen wir zum Beispiel den Versuch, den Menschen mit den Mitteln und Methoden der Technik zu reproduzieren“, so Papst Franziskus weiter. „Ein solcher Ansatz bedeutet die Reduzierung des Menschen auf ein Aggregat reproduzierbarer Leistungen auf der Grundlage einer digitalen Sprache, die davon ausgeht, dass jede Art von Information durch numerische Codes ausgedrückt werden kann.“

Die Hauptaufgabe heute sei, „eine Kultur zu entwickeln, die durch die Integration der Mittel von Wissenschaft und Technik in der Lage ist, den Menschen in seiner nicht reduzierbaren Besonderheit anzuerkennen und zu fördern. Es gilt, zu erforschen, ob diese Besonderheit auch vor der Sprache zu finden ist, in der Sphäre der Leidenschaften und Emotionen, des Begehrens und der Intentionalität, die nur der Mensch wahrnehmen, schätzen und in positive und nützliche Beziehungen zu anderen umwandeln kann, unterstützt durch die Gnade des Schöpfers.“

„Liebe Freunde, das Thema, mit dem Sie sich befassen, ist in der Tat eine Herausforderung, ebenso wie die beiden Wege, auf denen Sie es angehen wollen“, sagte Franziskus. „Zum einen erkenne ich, dass Sie sich um einen wirksamen Dialog bemühen, um einen interdisziplinären Austausch in der Form, die Veritatis Gaudium beschreibt als ‚Verortung und Anregung aller Disziplinen vor dem Hintergrund des Lichts und des Lebens, das die aus Gottes Offenbarung strömende Weisheit bietet‘.“

Er schätze „auch die Tatsache, dass Ihre Überlegungen gleichsam in einem authentischen ‚kulturellen Laboratorium‘ stattfinden, ‚in dem die Kirche die durch das Christusereignis bewirkte Wirklichkeit performativ interpretiert und sich von den Gaben der Weisheit und der Erkenntnis nährt, mit denen der Heilige Geist das Volk Gottes bereichert‘. Ich kann diese Art des Dialogs, der es jedem ermöglicht, seine eigenen Überlegungen einzubringen und mit den anderen in einen gegenseitigen Meinungsaustausch zu treten, nur unterstützen.“

Papst Franziskus würdige die „synodale Vorgehensweise“ der Päpstlichen Akademie für das Leben: „Dieser Prozess ist anspruchsvoll, denn er erfordert Aufmerksamkeit und Freiheit des Geistes sowie die Bereitschaft, sich auf unerforschte und unbekannte Wege zu begeben, frei von nutzlosen Versuchen, ‚zurückzuschauen‘. Für diejenigen, die sich einer ernsthaften und evangelischen Erneuerung des Denkens verschrieben haben, ist es unerlässlich, auch festgefahrene Meinungen und Annahmen, die nicht kritisch geprüft wurden, in Frage zu stellen.“

„Ich wünsche Ihnen im Gebet, dass sich Ihre Beratungen als bereichernd und fruchtbar erweisen mögen“, sagte der Pontifex abschließend. „Ich segne Sie herzlich und bitte Sie, in Ihren Gebeten an mich zu denken.“

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Zuletzt stand die Päpstliche Akademie für das Leben in der Kritik, weil die überlieferte Lehre zu Verhütungsmitteln in Frage gestellt zu werden schien.

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