Papst Franziskus bezeichnet Fastenzeit als „Bad der Reinigung und Säuberung“

Papst Franziskus am Aschermittwoch 2024
Vatican Media

Mit einem feierlichen Gottesdienst am Aschermittwoch, dem eine Bußprozession vorausging, hat Papst Franziskus die Fastenzeit eröffnet. Jene 40-tägige Vorbereitungszeit auf das Osterfest tauche die Menschen „in ein Bad der Reinigung und Säuberung“, sagte der Pontifex in seiner Predigt in der Basilika Santa Sabina.

Die Fastenzeit „will uns helfen, jede ‚Schminke‘ zu entfernen, alles, was wir auftragen, um angemessen zu erscheinen und besser als wir sind“, erläuterte Franziskus. „Zum Herzen zurückzukehren bedeutet, zu unserem wahren Ich zurückzukehren und es so wie es ist, nackt und bloß, vor Gott zu stellen. Es bedeutet, in unser Inneres zu schauen und uns bewusst zu werden, wer wir wirklich sind, indem wir die Masken abnehmen, die wir oft tragen, das Tempo unserer Hektik verlangsamen und die Wahrheit über uns selbst annehmen.“

„Das Leben ist kein Schauspiel, und die Fastenzeit lädt uns ein, von der Bühne der Verstellung herabzusteigen, um zu unserem Herzen zurückzukehren, zur Wahrheit dessen, was wir sind“, betonte er.

Traditionell empfangen die Gläubigen am Aschermittwoch das Aschenkreuz. Diese Asche „lädt uns ein, das Verborgene im Leben wiederzuentdecken“, so der Papst. „Sie sagt uns: Solange du weiterhin eine Rüstung trägst, die dein Herz verhüllt, solange du dich mit der Maske des Scheins tarnst und du ein künstliches Licht ausstrahlst, um unbesiegbar zu erscheinen, wirst du leer und unfruchtbar bleiben. Wenn du hingegen den Mut hast, deinen Kopf zu beugen und in dein Inneres zu schauen, dann wirst du die Gegenwart eines Gottes entdecken können, der dich seit jeher liebt; dann wird die Rüstung, die du dir angelegt hast, endlich zerbrechen und du wirst dich von einer ewigen Liebe geliebt fühlen können.“

Die Gläubigen rief Papst Franziskus auf, „in dieser Fastenzeit auf die Stimme des Herrn“ zu hören, „der nicht müde wird, uns immer wieder zu sagen: Begib dich in das Verborgene, kehr zum Herzen zurück. Es ist eine heilsame Aufforderung für uns, die wir oft an der Oberfläche leben, die wir uns darum reißen, bemerkt zu werden, die wir immer bewundert und geschätzt werden wollen.“

„Kehren wir mit ganzem Herzen zu Gott zurück“, forderte der Pontifex gegen Ende seiner Predigt. „Geben wir in diesen Wochen der Fastenzeit dem Gebet der stillen Anbetung Raum und bleiben wir lauschend in der Gegenwart des Herrn, so wie Mose, wie Elija, wie Maria, wie Jesus.“

Und weiter: „Haben wir keine Angst davor, uns der weltlichen Hüllen zu entledigen und zum Herzen zurückzukehren, zum Wesentlichen. Denken wir an den heiligen Franziskus, der, nachdem er sich entkleidet hatte, mit seiner ganzen Person den Vater im Himmel umarmte. Erkennen wir uns als das, was wir sind: von Gott geliebter Staub; und durch ihn werden wir aus der Asche der Sünde zum neuen Leben in Jesus Christus und im Heiligen Geist wiedergeboren werden.“

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