Bischof Overbeck richtet synodales Gremium im Bistum Essen ein

Bischof Franz-Josef Overbeck
screenshot / YouTube / Politisches Forum Ruhr e.V.

Bischof Franz-Josef Overbeck wird in seinem Bistum Essen unter dem Namen ‚Gemeinsamer Rat‘ ein synodales Gremium einrichten. Der Rat soll noch im Frühjahr seine Arbeit aufnehmen.

Vor dem Hintergrund des Synodalen Wegs „ist es mir wichtig gewesen, dass wir im Bistum Essen gemeinsam nach Wegen suchen, die mehr Beteiligung an Beratungs- und Entscheidungsprozessen ermöglichen“, erklärte Overbeck am Donnerstag.

„Durch das Zusammenbringen verschiedener Perspektiven soll nicht bloß unterschiedlichen Argumenten Gehör verschafft werden“, stellte der Bischof von Essen klar. „Ziel ist es auch, nach der gemeinsamen Abwägung dieser Argumente Entscheidungen treffen zu können, die jetzt noch umfassender und breiter begründet sind.“

Das Bistum Essen teilte mit: „Im Gemeinsamen Rat werden Laien und Priester vertreten sein sowie ehren- und hauptamtliche Beschäftigte der Kirche. Die konstituierende Sitzung ist für den 13. April geplant.“

Über die Zusammensetzung hieß es ausführlich: „Neben den nicht stimmberechtigen Mitgliedern der Bistumsleitung – Bischof, Weihbischöfe, Generalvikar und die Ressortleitungen des Generalvikariats – umfasst der Gemeinsame Rat bis zu sechs Mitglieder des Diözesanrats der katholischen Männer und Frauen im Bistum Essen, dem höchsten Laiengremium der Diözese. Hinzu kommen zwei Mitglieder aus dem BDKJ, dem Dachverband der katholischen Jugendverbände, sowie je ein Mitglied aus den verschiedenen seelsorglichen Berufsgruppen, aus dem Priesterrat, dem Ordensrat, dem Domkapitel, der Konferenz der Pfarrer- und Pfarrbeauftragten, dem Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat, aus dem Diözesancaritas- sowie dem KiTa-Zweckverband.“

Außerdem könne der Bischof „drei weitere Mitglieder berufen, darunter eine von sexualisierter Gewalt im Bistum Essen betroffene Person“.

Es gehe um „eine möglichst diverse Zusammensetzung des Gremiums, ein 30-Prozent-Anteil von Frauen oder Männern darf nicht unterschritten werden. Von den insgesamt 21 stimmberechtigten Mitgliedern werden mindestens 13 Laien sein, also weder Priester noch Diakon.“

Essen ist eine der am deutlichsten von Priestermangel betroffenen Diözesen in Deutschland. Bis zum Jahr 2040 werden dort nur noch weniger als 30 Priester im aktiven Dienst erwartet. Seit 2015 wurde in Essen jährlich nur ein Diakon zum Priester geweiht.

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Offiziell leben im Bistum Essen 680.000 Katholiken. Davon nehmen 4,4 Prozent regelmäßig sonntags an einer Messe teil. Rund 4.500 Taufen standen zuletzt rund 8.000 Bestattungen sowie 14.000 Austritten gegenüber.

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