Diözesanrat von Münster will Seelsorger weniger in traditionellen Bereichen einsetzen

Tagung des Diözesanrates im Bistum Münster
Bischöfliches Generalvikariat

Der Münsteraner Diözesanrat – das oberste synodale Mitwirkungsgremium – unter Vorsitz von Bischof Felix Genn hat dafür votiert, weniger Seelsorger in den traditionellen gemeindlichen und territorialen Arbeitsfeldern einzusetzen, dafür aber verstärkt in Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäusern oder anderen „neu zu bestimmenden pastoralen Arbeitsfeldern“.

Der Begriff Seelsorger bezeichnet nicht nur Priester, sondern auch Diakone sowie Männer und Frauen ohne Weihe, die etwa als Gemeinde- oder Pastoralreferenten tätig sind.

Die Kirche befinde sich „in einem massiven Wandel und Umbruch“, machte Genn zu Beginn der Sitzung am 16. und 17. Februar deutlich. Die Kirche werde „deutlich anders werden, aber das muss nicht negativ sein“. Gemeinsam mit vielen Haupt- und Ehrenamtlichen wolle er diesen „gewaltigen Umbau“ angehen.

Generalvikar Klaus Winterkamp und Genn sprachen von einer „historischen Sitzung des Diözesanrates“.

Empfehlungen des Diözesanrates

Der Diözesanrat empfahl, „Qualitätskriterien für die Pastoral zu entwickeln“, die für die künftige Immobilienentwicklung auf der Ebene der Pastoralen Räume maßgeblich und richtungsweisend sein sollen.

Eine weitere Empfehlung betrifft die 670 Kindertageseinrichtungen, die derzeit von 168 verschiedenen Kirchengemeinden getragen werden. Es wurde vorgeschlagen, dass die Kirchenvorstände in den Pfarreien die Trägerschaft dieser Einrichtungen auf neu zu gründende Kirchengemeindeverbände auf der Ebene der Stadt- oder Kreisdekanate übertragen. Dies solle aber zunächst in einem Modellprojekt erprobt werden.

Ein neues Diözesanstatut soll es ermöglichen, dass „Pfarreien von einem Team“ geleitet werden. Damit wolle man wegkommen von einem Leitungsbild, das „nur auf Priester ausgerichtet” sei: „Jede Form von Klerikalismus ist im Blick auf die Leitung zu unterbleiben.“

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Zugleich soll „eine eucharistische Feierkultur“ erhalten bleiben. Wo dies aufgrund des Priestermangels nicht mehr möglich ist, sollen „andere gottesdienstliche Feierformen“ wie Wort-Gottes-Feiern ermöglicht werden. Diese würden dann von Laien geleitet, die einen diözesanen Qualifizierungskurs absolviert haben.

Im Gegensatz zu mehreren anderen deutschen Bistümern sah der Diözesanrat für Münster keine Notwendigkeit für eine Tauf- und Trauungspastoral durch Laien.

Alle Empfehlungen des Diözesanrats sollen nach weiteren Beratungen bis zum Sommer dem Bischof von Münster zur endgültigen Entscheidung vorgelegt werden.

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