Einstiger ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer gestorben

Todesfall (Symbolbild)
Kelly Sikkema / Unsplash

Hans Joachim Meyer, der von 1997 bis 2009 als Präsident für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zuständig war, ist am Karfreitag im Alter von 87 Jahren gestorben.

Geboren 1936, erlebte Meyer als kleiner Junge das Ende des Zweiten Weltkriegs und wuchs dann in der DDR-Diktatur auf. 1971 promovierte er, nachdem er zwischenzeitlich aus politischen Gründen exmatrikuliert worden war und kurzzeitig im Lokomotivbau arbeitete. Nach der Promotion war er bis zum Ende der DDR an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig.

Schon in der DDR war er innerhalb der Kirche engagiert, nach der Wende dann beim ZdK, dessen Präsident er 1999 wurde. In der Welt der Politik war er von 1990 bis 2002 in Sachsen als Staatsminister für Wissenschaft und Kunst tätig. Die gegenwärtige ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp erklärte: „Hans Joachim Meyer war als Präsident mit ostdeutscher Biografie ein Glücksfall für das ZdK.“

„Er hatte maßgeblichen Einfluss auf das Zusammenwachsen der Katholiken in Ost und West, verstand es, Lebenswelten zusammenzuführen und mit brillanten Analysen der deutsch-deutschen Wirklichkeit für ein wechselseitiges Verstehen zu werben“, würdigte Stetter-Karp ihren Vorgänger.

„Wie gut es Hans Joachim Meyer verstand, dem Katholischen eine politisch relevante Stimme in der Gesellschaft zu geben, sahen viele Menschen im Jahr 1999“, führte Stetter-Karp aus. „Im Konflikt mit Rom um die Schwangerenkonfliktberatung in Deutschland stand er hinter der Gründung des Beratungsvereins Donum Vitae. Die Hauptinitiative dazu kam aus dem ZdK, und Meyer stand dafür ein, dass sich verantwortungsvolle Katholizität auch darin beweisen musste, sich für ein bleibendes Engagement in diesem Bereich stark zu machen. Dafür war er bereit, den Konflikt mit Bischöfen und Kardinälen auszuhalten und auszutragen.“

Die vorgeblich katholische Organisation Donum Vitae betreibt bis heute Schwangerschaftsberatung und stellt einen Beratungsschein aus, den eine Mutter dann benutzen kann, um ihr Kind töten zu lassen.

Stetter-Karp würdigte Meyer trotzdem für „seinen in der Zeit der DDR erworbenen untrüglichen Sinn für die Achtung und den Respekt vor der Würde jedes Menschen“, wodurch er sich „bei allen politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Kräften in Deutschland höchsten Respekt erworben „habe“: „Wir sind dem Vorbild und Lebenswerk von Hans Joachim Meyer verpflichtet.“

Alois Glück, der unmittelbare Nachfolger von Meyer, war am 26. Februar 2024 verstorben. Wie Meyer war auch Glück bei Donum Vitae involviert, ließ seine Mitgliedschaft in dem Verein jedoch ruhen, als er 2009 ZdK-Präsident wurde.

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