50 Jahre Theologisches Studienjahr in Jerusalem: Abt Nikodemus „definitiv in Feierstimmung“

Abt Nikodemus Schnabel OSB
screenshot / YouTube / Christian Media Center - English

In dieser Woche feiert das Theologische Studienjahr in Jerusalem sein 50-jähriges Jubiläum. Trotz des Krieges im Heiligen Land sei man „definitiv in Feierstimmung“, sagte Abt Nikodemus Schnabel OSB von der Dormitio-Abtei in Jerusalem, aber eben „nicht in einer ausgelassenen, unbeschwerten Art und Weise“.

Während zweier „Auslandssemester“ in Jerusalem konzentrieren sich katholische und protestantische Theologiestudenten aus dem deutschsprachigen Raum auf biblische Studien, darunter auch die Archäologie. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Themen Ökumene und interreligiöser Dialog.

„Es ist fast schon ein kleines Wunder, dass wir 50 Jahre kontinuierlich durchgehalten haben“, betonte Abt Nikodemus am Freitag gegenüber dem Kölner Domradio. „Dieses Programm lebt ja auch davon, dass man hier vor Ort lebt und das auch quasi theologisch und geistlich verarbeitet, was man erlebt. Gerade unser aktuelles Programm hat sich damit sehr auseinandergesetzt.“

„Ich glaube, wir sind seit 50 Jahre immer auch visionär, weil bei uns studieren evangelische und katholische Theologiestudierende gemeinsam ökumenisch und haben dazu noch Fächer, die im normalen Studium in Deutschland so nicht vorkommen, die ich gerade auch geschildert habe“, ging der Benediktiner auf die Inhalte des Theologischen Studienjahres ein. „Eben Archäologie, Judentum, Islam oder Ostkirchen.“

„Ich sage gerne scherzhaft, unser Programm steht seit 50 Jahren dafür, die Menschen unfähig zu machen, die Welt in 30 Sekunden zu erklären, weil wir machen Geschmack an Komplexität“, führte der Abt aus. „Das heißt, wer bei uns studiert hat, kann nicht mehr jüdisch-christlich denken, ohne den Islam mitzudenken – oder evangelisch-katholisch, ohne die Ostkirchen mitzudenken.“

„Auch politisch ist es nicht so sehr klar, sich schwarz-weiß so einfach positionieren zu können, weil man einfach ganz viele Narrative erlebt, ganz viele Geschichten erlebt, und Begegnungen hat mit Juden, Christen, Muslimen und Atheisten“, ergänzte Abt Nikodemus.

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