„Ich vergebe demjenigen, der dies getan hat“: Australischer Bischof nach Messerangriff

Mar Mari Emmanuel
screenshot / YouTube / Christ The Good Shepherd Church

Der assyrische Bischof, der Anfang dieser Woche in einer australischen Kirche angegriffen wurde, hat mitgeteilt, dass es ihm „gut“ gehe. An seinen Angreifer gewandt sagte er: „Du bist mein Sohn, und ich werde immer für dich beten.“

Nach Angaben der australischen Polizei handelte es sich um einen Terroranschlag, als ein junger Mann am 15. April die Kirche Christ the Good Shepherd betrat und Bischof Mar Mari Emmanuel niederstach. Der Bischof ist ein führendes Mitglied der assyrischen Kirche des östlichen Christentums.

Die Polizei von New South Wales hat den Tatverdächtigen in Gewahrsam genommen – einen 16-jährigen Jungen, dessen Identität aufgrund von Gesetzen zum Schutz minderjähriger Straftäter nicht bekannt gegeben wurde.

Der Angriff auf Emmanuel wurde per Livestream auf seinem YouTube-Kanal übertragen und erfolgte im Anschluss an eine Messerstecherei in einem australischen Einkaufszentrum in der Gegend von Bondi am Samstag.

Auch der Priester Isaac Royel und andere Kirchenmitglieder wurden bei dem Angriff verletzt, als sie versuchten, den Bischof zu schützen.

In einer Videobotschaft der Kirche Christ the Good Shepherd bestätigte der Priester Daniel Kochou zunächst, dass Emmanuel „nicht lebensbedrohliche Verletzungen“ erlitten habe und „stabil“ sei.

Emmanuel sagte in der Ankündigung der Gemeinde, die auf YouTube veröffentlicht wurde, „dass wir unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus von Nazareth immer dankbar sein müssen für alle Prüfungen und Schwierigkeiten, die wir durchmachen“.

„Wir tragen das Kreuz“, sagte er. „Das dürfen wir nicht vergessen.“

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Von seinem Krankenhausbett aus bestätigte Emmanuel, dass er sich „sehr schnell erholt“ und sagte, dass „es keinen Grund gibt, sich Sorgen zu machen oder besorgt zu sein“.

„An diesen jungen Mann gewandt sage ich: Du bist mein Sohn, und ich werde immer für dich beten“, sagte er zu seinem Angreifer. „Möge der Herr Jesus dir vergeben, möge der Herr Jesus dich segnen und dir den Weg zeigen, mein lieber Sohn.“

„Ich vergebe demjenigen, der diese Tat begangen hat, und ich sage ihm, dass du mein Sohn bist, dass ich dich liebe und dass ich immer für dich beten werde“, fuhr er fort. „Und wer auch immer dich geschickt hat, um dies zu tun, dem vergebe ich auch.“

Emmanuel betonte, er habe in seinem „Herzen nichts anderes als Liebe für alle Menschen“. Außerdem erinnerte er daran, Jesus habe gelehrt, dass Christen ihren Nächsten wie sich selbst lieben sollten.

Kurz nach der Messerstecherei begannen Demonstranten vor der Kirche Christ the Good Shepherd zu randalieren, was zu einigen Sachbeschädigungen und einer Blockade der Rettungskräfte führte.

„Die unglücklichen Ereignisse, die sich vor der Kirche abspielten, führten zu unnötigen Verzögerungen und Bedrohungen für Opfer, Sanitäter und Polizei“, sagte Kochou und merkte an, dass die Kirche die Aktivitäten, die zu Sachschäden, Verletzungen und Verzögerungen bei der Hilfeleistung aufgrund der Ausschreitungen führten, „nicht gutheißt“.

„Ich möchte, dass Sie sich wie Christus verhalten“, sagte Emmanuel. „Der Herr Jesus hat uns nie gelehrt, zu kämpfen. Der Herr Jesus hat uns nie gelehrt, Vergeltung zu üben. Der Herr Jesus hat nie zu uns gesagt: ‚Auge um Auge und Zahn um Zahn.‘ Der Herr Jesus sagte: ‚Vergeltet nie Böses mit Bösem, sondern vergeltet Böses mit Gutem.‘“

„Meine Lieben, ich möchte, dass ihr immer ruhig bleibt“, fuhr er fort. „Wir müssen auch immer gesetzestreue Bürger sein. Wir müssen mit der Polizei zusammenarbeiten, sei es auf Landes- oder Bundesebene.“

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

„Und noch einmal an unsere geliebten Gläubigen: Wir müssen Christus in unserem Leben widerspiegeln“, sagte Emmanuel. „Der Herr Jesus hat nie gesagt, dass wir auf die Straße gehen und kämpfen sollen […], sondern dass wir beten sollen.“

„Wir beten für unser geliebtes Land Australien und unsere schöne Stadt Sydney“, schloss er. „Wir sollten nie vergessen, dass wir sehr gesegnet sind, Australier zu sein. Aber vor allem sind wir Christen, und wir müssen uns auch so verhalten.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.