Niederländischer Weihbischof Mutsaerts kritisiert Fiducia supplicans in neuer Streitschrift

Weihbischof Rob Mutsaerts
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Weihbischof Rob Mutsaerts von ’s-Hertogenbosch in den Niederlanden hat erklärt, es scheine, als wolle die Erklärung Fiducia supplicans vom Dezember 2023 „Frieden mit der säkularen Gesellschaft schließen“.

„Frieden auf Kosten von Moral und Wahrheit“ sei indes „der unbarmherzigste ‚Frieden‘, den man sich vorstellen kann“, so Mutsaerts in einer am Montag veröffentlichten Streitschrift mit dem Titel „Der gebrochene Damm: Die Fiducia-supplicans-Kapitulation vor der Homosexuellen-Bewegung“, die von José Antonio Ureta und Julio Loredo de Izcue verfasst wurde. Besonders Ureta hat bereits in den vergangenen Jahren deutliche Kritik am Pontifikat von Papst Franziskus geübt.

Fiducia supplicans hatte „Segnungen von Paaren in irregulären Situationen und gleichgeschlechtlichen Paaren“ unter bestimmten Umständen ausdrücklich erlaubt, was zahlreiche Bischöfe in der ganzen Welt zurückwiesen, besonders die für ganz Afrika zuständige Bischofskonferenz.

Das Buch „Der gebrochene Damm“, schrieb Mutsaerts, zeige „umfassend, dass Fiducia supplicans das Ergebnis eines Prozesses ist, der von einer sehr gut organisierten Druckgruppe innerhalb der katholischen Kirche vorbereitet wurde“.

Fiducia supplicans weise „offensichtliche Widersprüche“ auf, konstatierte der niederländische Bischof. „Die Bibel und die Tradition sind vollkommen stimmig, wenn es um die moralischen Implikationen der Homosexualität geht. Fiducia supplicans bricht damit, indem das Dokument die Möglichkeit bietet, eine sündige Beziehung im Namen Gottes zu segnen. […] Es gibt keine Grundlage in der Heiligen Schrift oder der Tradition für einen solchen Segen.“

„Das Problem liegt vor allem darin, dass Fiducia supplicans nicht auf die moralische Dimension der Beziehung eingeht“, hieß es weiter. „Fiducia supplicans weigert sich, das Böse zu benennen. In dieser Hinsicht entspricht der Text dem gegenwärtigen Zeitgeist: Die Verleugnung der Sünde, die eine Folge des heute vorherrschenden Subjektivismus und Relativismus ist, und die Verleugnung der Wahrheit, die per definitionem für jeden zu jeder Zeit gilt.“

Mutsaerts ging ausführlich auf das Stichwort „Barmherzigkeit“ ein und sagte, es bestehe ein Problem darin, „dass die Barmherzigkeit ohne Reue verkündet wird“. Gewiss sei jeder willkommen, aber „nicht bedingungslos. Gott stellt Forderungen. Die gesamte Bibel könnte man als Aufruf zur Umkehr und als Versprechen der Vergebung zusammenfassen. Das eine lässt sich nicht vom anderen trennen. Jeder ist willkommen, aber nicht jeder nimmt die Einladung an.“

Eine Bitte um Vergebung setze voraus, „die Sünde anzuerkennen. Das ist der Schlüssel zum Frieden des Geistes und des Herzens. Nichts wirkt so verhängnisvoll wie das Leugnen des Bösen. In der Regel werden die Dinge nur noch schlimmer.“

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