Bischof Wilmer will im Konflikt mit Pfarrer über Aufarbeitung von Missbrauch deeskalieren

Der Bischof von Hildesheim
Gemeinschaft der Herz-Jesu-Priester

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat sich in einer Stellungnahme zu den Vorwürfen von Pfarrers Matthias Eggers geäußert. Der Priester hatte den Bischof in einem Zeitungsinterview mit der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung beschuldigt, mangelnden Willen zur Aufarbeitung von Missbrauch zu haben.

Anschließend wurde bekannt, Wilmer habe Eggers in einem Personalgespräch nahegelegt, freiwillig aus dem Amt zu scheiden.

Bischof Wilmer hat sich nun in einer Stellungnahme zu den Vorwürfen geäußert und betont: „Es ist mir ein sehr großes Anliegen, dass sich diese Situation beruhigt. Ich werde mich stark dafür einsetzen, dass es zu einer Deeskalation kommt.“

In der medialen Berichterstattung dominiere das Narrativ, der Konflikt bestehe vor allem zwischen Wilmer und Eggers. Aber: „Das ist falsch. Grund des Konfliktes waren Anschuldigungen, die Pfarrer Eggers gegen Weihbischof Heinz-Günter Bongartz erhoben hat. Deshalb gab es mehrere persönliche Gespräche sowie schriftliche Korrespondenz mit Pfarrer Eggers in den zurückliegenden Wochen und Monaten.“

Eggers habe Bongartz daran „gehindert“, Jugendliche zu firmen. „Damit behindert er den Weihbischof an der Ausübung einer Aufgabe, die ich ihm übertragen hatte. Das geht nicht, zumal Pfarrer Eggers keine Belege für seine Anschuldigungen vorgebracht hat“, so Wilmer.

Er könne es nicht hinnehmen, dass Pfarrer Eggers „zugleich als Ankläger und als Richter“ auftrete. Dies wäre laut Wilmer der eigentliche Grund des Konflikts, nicht das Zeitungsinterview.

Zur Deeskalation der Situation habe Wilmer entschieden, dass „nicht Weihbischof Bongartz nach Wolfenbüttel kommt, um jungen Menschen das Sakrament der Firmung zu spenden, sondern ein anderer Geistlicher“. Pfarrer Eggers habe dies bereits erfahren.

Die Äußerungen Eggers seien laut Bischof „pauschal, zuspitzend und undifferenziert“ und „kontraproduktiv“ gewesen. Er bitte ihn deswegen, um „verbale Mäßigung“: Im Kern verfolgten beide „mit der konsequenten Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt dasselbe Ziel“.

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