Bischof von Haarlem-Amsterdam: „Durchs Diskutieren weckt man aber keinen Glauben“

Bischof Jan Hendriks
screenshot / YouTube / kro-ncrv.nl/katholiek

Bischof Jan Hendriks von Haarlem-Amsterdam hat die Lage des Glaubens in den Niederlanden in der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil mit dem deutschen Synodalen Weg verglichen.

„Durchs Diskutieren weckt man aber keinen Glauben“, sagte Hendriks im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost (aktuelle Ausgabe). „In den 60er Jahren wurde hier sogar der Katechismus abgeschafft. Es entstand eine Bildungslücke im katholischen Glauben.“

„Beim Pastoralkonzil in den 1960er Jahren hatten die Gläubigen dieselben Ideen wie wir sie nun auf dem Synodalen Weg in Deutschland sehen“, so der Bischof. „Ich kann nur auf die Folgen hinweisen, die diese Ideen bei uns hatten: sehr viel Spaltung und Zerrissenheit unter den Gläubigen, mit Rom und der Weltkirche und eine starke Verweltlichung. Menschen haben dem Glauben den Rücken gekehrt.“

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„Man dachte, dass die Antwort auf die Verweltlichung Verweltlichung sei“, erinnerte der Bischof, um dann hinzuzufügen: „Dadurch wurde die Säkularisierung nur beschleunigt.“

Für die deutschen Bischöfe hoffe er, „dass sie aus der Erfahrung in den Niederlanden lernen“ und den Glauben nicht verwässern. „Wir können keinen neuen Glauben erfinden“, mahnte Hendriks. „Jetzt geht es darum, Zeugnis zu geben von unserm über 2000 Jahre alten katholischen Glauben.“

„Mein Wunsch ist, dass die Kirche immer wieder zu ihren Glaubenswurzeln zurückkehrt und dass wir offen sind für das, was der Heilige Geist der Kirche sagen will“, erklärte der Bischof. „Dabei müssen wir uns vom Zeitgeist ab- und dem Heiligen Geist zuwenden und unterscheiden lernen. Jeder ist gerufen, den Weg der Bekehrung und Erneuerung zu gehen, sich vom Geist Gottes leiten zu lassen und im Glauben zu wachsen.“