„Im Mittelpunkt steht der Mensch“: Kardinal Marx vor Mediensonntag über KI

Kardinal Reinhard Marx
screenshot / YouTube / mk-online.de

Kardinal Reinhard Marx hat in seiner Funktion als Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) anlässlich des bevorstehenden Mediensonntags zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) betont: „Im Mittelpunkt steht der Mensch – als Subjekt und nicht als Objekt!“

„In der weiteren Gestaltung der digitalen Transformation“ brauche es „die Fokussierung auf das Menschsein“, so der Erzbischof von München und Freising. „Das ist eine hochkomplexe Herausforderung und es ist deshalb gut, dass viele, die KI erforschen, entwickeln und einsetzen, dies auch mit einer ethischen Haltung tun.“

„Wir sollten auch angesichts technischer Möglichkeiten nicht den eigenen Optimierungsphantasien nachstreben, sondern vielmehr dazu beitragen, unsere Freiheit und die Freiheit aller Menschen zu befördern“, mahnte der Kardinal. „Ich bin überzeugt, dass eine Technologisierung und Ökonomisierung ohne Ethik letztlich scheitern wird, weil sie den Menschen nicht in seiner Ganzheit erfassen kann. KI braucht den Menschen, nicht der Mensch die KI!“

Der sogenannte Mediensonntag – offiziell: Welttag der sozialen Kommunikationsmittel – wird in Deutschland jeweils am zweiten Sonntag im Monat September begangen. Eingeführt wurde er von Papst Paul VI.

„Durch KI wird die digitale Transformation unseres Lebens individuell und gesellschaftlich sehr beschleunigt“, erläuterte Marx. „Dass technischer Fortschritt die Lebensumstände nicht immer verbessert, das ist nicht neu. Umso entscheidender sind Technikfolgenabschätzungen, die auch Kriterien, ethische Standards und Mechanismen zur Regulierung nach sich ziehen, wie es aktuell der AI Act der EU versucht.“

Jedenfalls gelte: „Auch KI kann zum Guten eingesetzt werden, im Einklang mit zentralen Werten wie Demokratie, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Es ist, wie Papst Franziskus zu Recht betont, eine Entscheidung, die wir als Menschheit treffen müssen und treffen können.“

Um aber den Risiken entgegenzusteuern, „ist eine vertiefte Befassung mit der technologischen Entwicklung unumgänglich ebenso wie ein Fokus auf Kompetenzerwerb für Einsatz und Nutzung“, erklärte Marx, der auf den diesbezüglichen Einsatz der Kirche in Deutschland verwies: „Als Kirche möchten wir die Sensibilität in der Gesellschaft für dieses Thema fördern, denn diese Fragen gehen uns alle an.“

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