Was die nächste Sitzung der Weltsynode im Oktober Neues bringt

Weltsynode zur Synodalität, 4. Oktober 2023
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Bevor die zweite Tagung der Synode über die Synodalität Anfang Oktober in Rom beginnt, werden sich die Teilnehmer in einer von Papst Franziskus geleiteten Bußandacht zurückziehen, um gemeinsam zu beten und um Vergebung der Sünden zu bitten.

Darüber hinaus werden an zwei Terminen neben der einmonatigen Versammlung vier neue Foren stattfinden, die eine öffentliche Plattform für Reflexion und Debatte über theologische Themen bieten, die während der Synode diskutiert werden.

Diese und andere Änderungen für den zweiten Teil der Weltsynode zur Synodalität vom 2. bis zum 27. Oktober wurden am Montag von den Organisatoren der Synode bekannt gegeben.

Bußandacht

Am 1. Oktober, dem Tag vor Beginn der Synode, bildet ein Gebetsgottesdienst im Petersdom den Abschluss der zweitägigen Einkehrtage der Synodenmitglieder im Vatikan. Bei der öffentlichen Vigil werden „einige der Sünden, die den größten Schmerz und die größte Schande verursachen, beim Namen genannt und die Barmherzigkeit Gottes angerufen“, sagte Synodensekretär Kardinal Mario Grech auf einer Pressekonferenz am 16. September.

Während des Gebetsgottesdienstes werden drei Personen über ihre Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch, Krieg und Gleichgültigkeit gegenüber Migranten sprechen, und es wird ein „Bekenntnis verschiedener Arten von Sünden“ geben, so Grech. „Es wird nicht darum gehen, die Sünden anderer anzuprangern, sondern darum, uns selbst als Teil derer zu erkennen, die durch ihr Handeln oder zumindest ihr Unterlassen die Ursache für das Leiden der Unschuldigen und Hilflosen sind.“

Die Veranstaltung wird vom Synodensekretariat in Zusammenarbeit mit der Diözese Rom, der Union der Höheren Oberen und der Internationalen Union der Höheren Oberen organisiert.

Laut einer Pressemitteilung werden die Teilnehmer „im Namen aller Getauften“ um Vergebung bitten für „die Sünde gegen den Frieden, die Sünde gegen die Schöpfung, die Sünde gegen die indigene Bevölkerung, die Sünde gegen Migranten, die Sünde des Missbrauchs, die Sünde gegen die Frauen, die Familie, die Jugend, die Sünde, die Lehre als Stein zu benutzen, den man schleudern kann, die Sünde gegen die Armut, die Sünde gegen die Synodalität bzw. den Mangel an Zuhören, Gemeinschaft und Beteiligung aller“.

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Die Synode selbst wird dann am 2. Oktober mit einem Eröffnungsgottesdienst auf dem Petersplatz offiziell beginnen.

Teilnehmer und Methodik

Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, der Generalrelator für die Synode über die Synodalität, sagte am 16. September, dass es „keine großen Veränderungen“ bei den 368 stimmberechtigten Mitgliedern und 96 nicht stimmberechtigten Teilnehmern der zweiten Sitzungsperiode der Versammlung gegeben habe.

Bislang wurden nur 25 Änderungen verzeichnet, die meisten davon als Ersatz für Personen, die nicht mehr an der Versammlung teilnehmen können, erklärte er, darunter mehrere aus gesundheitlichen Gründen.

Die Zahl der brüderlichen Delegierten, also der Vertreter nichtkatholischer christlicher Bekennstnisse, hat sich auf Wunsch von Papst Franziskus von 12 auf 16 erhöht. Neu hinzugekommen sind Vertreter des Patriarchats von Alexandrien und ganz Afrika, des syrisch-orthodoxen Patriarchats von Antiochien, des Lutherischen Weltbundes und der Mennonitischen Weltkonferenz.

Das Gesamtformat des fast einmonatigen Treffens bleibt dem des Vorjahres sehr ähnlich – mit täglichem Gebet, theologischen Reflexionen und „Gesprächen im Geist“ in kleinen, nach Sprachen getrennten Arbeitsgruppen.

Die Organisatoren wiesen jedoch am Montag darauf hin, dass es 2024 weniger Plenarsitzungen geben wird (bei denen die Mitglieder Gelegenheit haben, sich an die gesamte Versammlung zu wenden), stattdessen werden sich die Vertreter der einzelnen Arbeitsgruppen untereinander treffen, um die Ergebnisse der Gespräche auszutauschen.

Es wird auch „mehr Pausen für Gebet und Reflexion“ geben, so Sheila Pires, die zum Kommunikationsteam der Synode gehört.

Eine dieser Pausen wird ein weiterer Einkehrtag am 21. Oktober sein, so Pater Giacomo Costa SJ, ein Sondersekretär der Synode. Er erklärte, dass diese Exerzitien den Mitgliedern die Möglichkeit geben, sich geistlich auf die Präsentation des Entwurfs des Abschlussdokuments der Synode vorzubereiten, zu dem sie vor der Abstimmung über den endgültigen Inhalt des Dokuments Feedback geben sollen.

Während der Synode wird es auch Abstimmungen geben, um zu bestimmen, welche Themen konkret diskutiert werden sollen, sagte er.

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Theologisch-pastorale Foren

Die Organisatoren betonen, dass brisante Themen, die während der ersten Tagung diskutiert wurden, im Oktober nicht auf dem Programm stehen werden, da der Schwerpunkt auf der Frage liegen werde, wie die synodale Kirche missioniert.

In diesem Jahr werden jedoch die theologischen und pastoralen Grundlagen der synodalen Diskussionen während vier Foren am 9. und 16. Oktober in Rom für die Öffentlichkeit zugänglich sein, um mehr darüber zu erfahren.

Die Foren werden sich mit den Themen „Das Volk Gottes als Subjekt der Mission“, „Die Rolle und Autorität des Bischofs in einer synodalen Kirche“, „Die gegenseitige Beziehung zwischen der Ortskirche und der Universalkirche“ und „Die Ausübung des Primats in der Bischofssynode“ befassen.

In jedem Forum werden vier oder fünf Theologen, Kirchenrechtler und Bischöfe „die Hauptfragen vorstellen und sich dabei auf die verschiedenen Perspektiven konzentrieren, aus denen diese Themen betrachtet werden können“, sagte der Priester Riccardo Battocchio, ein Sondersekretär der Synode, am 16. September.

Danach wird das Wort für Fragen und Antworten der Anwesenden geöffnet.

Laut einer Pressemitteilung sind die Foren für alle Teilnehmer der Versammlung (Mitglieder, besondere Gäste, brüderliche Delegierte, Experten) bestimmt. Journalisten, die beim Pressebüro des Heiligen Stuhls akkreditiert sind, sind ebenfalls eingeladen, und die Öffentlichkeit kann nach Maßgabe der verfügbaren Plätze teilnehmen. Jeder, der teilnehmen möchte, muss sich anmelden. Einzelheiten zur Anmeldung werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Diese vier Foren, so Battocchio, „sollen einen weiteren Beitrag zum Nachdenken leisten […] für diejenigen, die an der zweiten Tagung teilnehmen werden […], aber auch für andere an den Themen der Synode Interessierte“.

Sie werden, so fuhr er fort, Themen behandeln, die mit mehreren Abschnitten des Instrumentum Laboris zusammenhängen.

Die Sprecher der Foren wurden noch nicht genannt.

Die Versammlung der Weltsynode zur Synodalität im Oktober wird das Ende der Unterscheidungsphase des synodalen Prozesses der Kirche markieren, den Papst Franziskus im Jahr 2021 eröffnet hat.

Die dritte Phase der Synode – nach der „Konsultation des Volkes Gottes“ und der „Unterscheidung der Hirten“ – wird die „Umsetzung“ sein, so die Organisatoren.

Das Instrumentum Laboris, also das Arbeitspapier für den letzten Teil der Synode über die Synodalität, das am 9. Juli veröffentlicht wurde, konzentriert sich darauf, wie bestimmte Ziele der Synode umgesetzt werden können, während einige der brisanteren Themen der Versammlung im Oktober 2023 beiseite gelassen werden, darunter Frauen als Diakone, priesterlicher Zölibat und LGBT-Themen.

Diese und andere kontroversere Themen wurden in die Zuständigkeit von 15 Studiengruppen gelegt, die seit Ende letzten Jahres gebildet wurden.

Das Leitdokument 2024 enthält stattdessen konkrete Vorschläge für die Einführung eines Dienstes des Zuhörens und der Begleitung, für eine stärkere Beteiligung der Laien an den wirtschaftlichen und finanziellen Angelegenheiten der Pfarreien und für die Stärkung der Pfarrgemeinderäte.

„Ohne greifbare Veränderungen wird die Vision einer synodalen Kirche nicht glaubwürdig sein“, heißt es im Instrumentum Laboris.

Die 15 Studiengruppen werden bis Juni 2025 weiter tagen, werden aber zu Beginn der zweiten Sitzungsperiode im Oktober einen Bericht über ihre Fortschritte vorlegen.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.