Umstrittene gebärende Marienfigur soll wieder im Linzer Dom ausgestellt werden

Mariä-Empfängnis-Dom in Linz (Oberösterreich)
Dein Freund der Baum / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Die Linzer Theologin Martina Resch hat am Mittwochabend bei einer Podiumsdiskussion in der Wiener „Akademie am Dom“ angekündigt, dass die Anfang Juli zerstörte Skulptur im Linzer Mariendom wieder ausgestellt werden soll, wie kathpress berichtet.

Zurzeit befinde sich die Skulptur noch im Atelier der Künstlerin Esther Strauß, wo „ihre Wunden versorgt“ würden.

Ein Unbekannter hatte die kontroverse Darstellung wenige Tage nach ihrer Ausstellung enthauptet, wie CNA Deutsch ausführlich berichtete. Bis zum 16. Juli stand die Figur noch im Linzer Dom.

Die Statue trägt den Titel „Crowning“, was einerseits als Anspielung auf die Krönung der Muttergottes verstanden werden kann. Zum anderen bezeichnet der Begriff jenen Moment bei der Geburt, in dem das Köpfchen des Kindes auf seinem Weg aus dem Mutterleib in die Welt zum ersten Mal zu sehen ist.

Die Figur im Linzer Dom stellt genau dieses Ereignis explizit dar – die Muttergottes mit gespreizten Beinen, dazwischen das Köpfchen des Jesuskindes. Aus Diskretionsgründen wurde der Blick zwischen die Beine in der Berichterstattung, sowohl im Fernsehen als auch in anderen Medien, meist ausgespart; er bot sich jedoch den Gläubigen im Linzer Dom.

Im Jahr 2021 nahm die Erstellerin der Figur, Esther Strauß, an einer Veranstaltung mit dem Titel „Hexengespräche“ teil. In der Beschreibung hieß es damals: „Esther Strauß ist mit drei ihrer Arbeiten in der Ausstellung HEXEN vertreten. Den Performance-Fotografien und Skulpturen ist gemeinsam, dass sie die ausgetretenen Pfade der im sogenannten Westen praktizierten Erinnerungs-, Trauer- und Gedenkrituale verlassen. Stattdessen werden riskante Verbindungen mit den Toten hergestellt. Diese heiklen Beziehungen, die sie aufbauen, denken den Kreis der Ahn_innen und Familie weit über den westlichen Alltagsverstand hinaus und münden in eine Gemeinschaft mit einer größeren Vision von Solidarität.“

Auf ihrer Internetseite bezeichnet sich Strauß als „Performance- und Sprachkünstlerin“. Dort ist außerdem zu lesen: „2016 habe ich das Grab meines Großvaters mit den Händen ausgehoben und eine Nacht lang in seiner Erde geschlafen.“

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