Viertes Treffen zwischen Papst Franziskus und Selenskyj seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs

Papst Franziskus, Präsident Wolodymyr Selenskyj
Vatican Media

Papst Franziskus hat am Freitagmorgen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einer Privataudienz im Apostolischen Palast des Vatikans empfangen und ihm versichert, dass er und die Weltkirche ständig für das ukrainische Volk beten.

Der Papst überreichte Selenskyj ein Bronzerelief, das einen kleinen Vogel neben einer Blume mit der eingravierten Botschaft „La Pace É Un Fiore Fragile“ („Der Frieden ist eine zerbrechliche Blume“) zeigt, sowie eine Kopie seiner „Botschaft für den Frieden“.

Selenskyj erhielt außerdem zwei Bücher von Papst Franziskus, nämlich „Statio Orbis“ aus dem Jahr 2020 sowie „Persecuted for the Truth: Ukrainian Greek Catholics Behind the Iron Curtain“ (Verfolgt für die Wahrheit. Ukrainische griechische Katholiken hinter dem Eisernen Vorhang).

Im Gegenzug schenkte Selenskyj dem Pontifex ein Ölgemälde, das die Szene eines Massakers in der ukrainischen Stadt Bucha aus der Perspektive eines jungen Mädchens namens Maritschka zeigt. Mehr als 630 Zivilisten wurden bei dem russischen Angriff getötet.

Die Begegnung am 11. Oktober war das vierte Treffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten und Papst Franziskus seit dem Ausbruch Ukraine-Kriegs nach dem russischen Angriff im Jahr 2022. Das letzte Treffen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern fand im Juni statt, als Selenskyj zum G7-Gipfel in Italien weilte.

Seit Februar 2022 hat Papst Franziskus in seinen Generalaudienzen und Angelus-Ansprachen regelmäßig seine Sorge um die Opfer des anhaltenden Konflikts in der Region zum Ausdruck gebracht und ein Ende der Gewalt, Zugang zu humanitärer Hilfe und die Freilassung von Gefangenen gefordert.

Das ukrainische Staatsoberhaupt traf auch auf den Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Erzbischof Paul Richard Gallagher, den Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten und internationalen Organisationen, um über den „Stand des Krieges“, humanitäre Fragen und Wege zu einem „gerechten und stabilen Frieden“ in der Ukraine zu sprechen.

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Parolin sprach am 16. September per Videokonferenz mit der russischen Menschenrechtskommissarin Tatjana Moskalkowa, um die Notwendigkeit der Einhaltung internationaler Menschenrechtskonventionen zu erörtern, wobei der Kardinal ihr für ihre Rolle bei der Freilassung zweier Redemptoristen-Priester dankte.

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Während seiner Angelus-Ansprache am 29. Juni, dem Festtag der heiligen Apostel Petrus und Paulus, sagte Papst Franziskus: „Ich danke Gott für die Freilassung der beiden griechisch-katholischen Priester. Mögen alle Gefangenen dieses Krieges bald nach Hause zurückkehren.“

Papst trifft Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche

Am Donnerstag war Papst Franziskus auch mit dem Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Erzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, zusammengetroffen, der an der diesjährigen Sitzung der Weltsynode zur Synodalität teilnimmt.

Schewtschuk rief alle Menschen auf, die leidende Bevölkerung der Ukraine mit ihrer Solidarität, ihren Gebeten und ihrer humanitären Hilfe zu unterstützen.

„Fast sechs Millionen Ukrainer werden in diesem Winter von einer Nahrungsmittelkrise betroffen sein. Wir müssen die Hungernden ernähren“, sagte er laut einem Bericht von Vatican News.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.