Theologe Söding: Zusammenkommen von Glaube und Vernunft ist Idee hinter Synode

Thomas Söding
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding, einer der theologischen Experten bei der Weltsynode zur Synodalität, hat erklärt, das „europäische Erbe, dass Glaube und Vernunft zueinander kommen, das ist meines Erachtens die eigentliche Idee hinter dem, was wir Synode nennen“.

Söding spielt als Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) eine Schlüsselrolle beim deutschen Synodalen Weg, der von den zuständigen vatikanischen Stellen bis hin zu Papst Franziskus sehr kritisch beobachtet wird.

Im Gespräch mit Vatican News sagte der Theologe am Samstag, es handle sich bei der Weltsynode, die von Papst Franziskus als mehrjähriger Prozess lanciert wurde, um „Synoden neuen Zuschnitts“.

„Die ziemlich spontane Entscheidung von Papst Franziskus, die ich aber für konsequent halte, nicht nur Bischöfe einzuladen, sondern auch Männer und Frauen, die nicht Bischöfe sind und trotzdem Sitz und Stimme haben, die halte ich für den entscheidenden Schritt“, führte Söding aus. „Damit ist die Atmosphäre eine andere. Es kommen neue Stimmen zur Sprache. Man redet anders miteinander, auch wenn man als Bischof spricht. Also ein Riesengewinn.“

Söding äußerte die Hoffnung, „dass hier auch eine Regelung getroffen werden wird, dass es diese ‚Welt-Bischofssynode plus‘ auch weiterhin geben wird.“

Weiter sagte er: „Ich bin nicht der Meinung, dass Rom sich besonders auch auf der Synode anstrengen sollte, möglichst viele Einzelvorschriften für möglichst viele einzelne Länder zu entwickeln, sondern ich glaube, dass es eine doppelte Grundorientierung geben muss.“

So gehöre Synodalität erstens „zur DNA der katholischen Kirche. Das heißt: Partizipation, gemeinsam beraten, gemeinsam entscheiden ‚auf katholisch‘ – das ist die Tradition, die wir jetzt fortschreiben wollen.“

Zweitens wolle man „zusammenbleiben in der katholischen Kirche. Aber wir brauchen auch eine größere Souveränität darin, die jeweiligen Kontexte vor Ort zu bespielen, sodass Einheit und Vielfalt auf eine ganz neue Weise auch in eine gute Balance zueinander gebracht werden können.“

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