Kardinal Marx zu weiblichen Diakonen: „Ich glaube nicht, dass da Hindernisse sein müssen“

Kardinal Reinhard Marx
Deutsche Bischofskonferenz / Marko Orlovic

Mit Blick auf die Frage nach weiblichen Diakonen hat Kardinal Reinhard Marx erklärt: „Ich glaube nicht, dass da Hindernisse sein müssen.“ Trotzdem mahnte er zur Geduld, denn das Thema müsse weltkirchlich geklärt werden.

Papst Johannes Paul II. hatte in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis von 1994 feierlich erklärt, „daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“. Da das Weihesakrament ein einziges Sakrament ist, allerdings in drei Stufen – Diakon, Priester, Bischof –, gilt, so die Argumentation vieler Theologen, dass Frauen auch nicht Diakone werden können. Wenn es nämlich weibliche Diakone gäbe, müsste es letztlich auch weibliche Bischöfe geben können, weil es sich um ein Weihesakrament handelt und jeder Diakon grundsätzlich auch gültig zum Bischof geweiht werden könnte.

Marx sprach am Samstag bei der Herbstvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising. Der Vorsitzende des Diözesanrats, Armin Schalk, forderte mit Nachdruck weibliche Diakone – explizit auch als erste Stufe des einen Weihesakraments: „Ich erwarte, dass es möglich sein wird, dass wichtige Themen wie der Zugang zur ersten Stufe der sakramentalen Ämter vor Ort geregelt und an die jeweilige Situation angepasst werden können.“

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„Weltweit ist die Situation unterschiedlich, und wir dürfen nicht überall mit dem deutschen Blick hinsehen“, räumte Schalk ein. „Aber ich sage es ganz deutlich: Bei uns in Deutschland ist das Diakonat der Frau überfällig!“

Marx betonte: „Entscheidend ist, dass wir in den Gemeinden ortsnah die Sakramente feiern.“ Wichtig sei also die Frage: „Was tun wir jetzt, damit vor Ort Gottesdienst gefeiert werden kann, damit wir möglichst vielen Menschen eine Begegnung mit Christus ermöglichen?“

Der Erzbischof von München und Freising verwies auf die Einbindung von Laien in Gottesdienste, darunter auch sogenannte Wortgottesdienste mit Kommunionausteilung. „Wir brauchen das Zeugnis aller, auch im liturgischen Bereich“, sagte der Kardinal. „Dann können wir etwas tun, das den Menschen aufhilft.“