Vatikanstadt - Donnerstag, 14. November 2024, 9:00 Uhr.
Katholische Führungspersönlichkeiten aus ganz Europa sind derzeit in Rom, um darüber zu diskutieren, wie die Kirche Kinder am besten vor sexuellem Missbrauch schützen kann und wie denjenigen zu helfen ist, die von Missbrauch betroffen sind.
Die Päpstliche Kommission für den Schutz von Minderjährigen des Vatikans veranstaltet vom 13. bis zum 15. November eine Konferenz über den Schutz von Kindern in der katholischen Kirche in Europa. Die Teilnehmer – Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien – aus 25 europäischen Ländern treffen sich am Sitz der Kinderschutzkommission im Zentrum von Rom.
Zu den Themen der Konferenz gehören Schutzpraktiken und -strategien, das Zusammenspiel von Kirchenrecht und Zivilrecht, die Frage, wie Opfern besser geholfen werden kann, und der Aufbau von Schutznetzwerken.
Führende Vertreter des Vatikans und der Kommission der europäischen Bischofskonferenzen (COMECE) nehmen ebenfalls an dem Treffen teil, das am 14. November eine Grundsatzrede von Erzbischof John J. Kennedy, dem Sekretär der vatikanischen Stelle für die Untersuchung von Priestern, die sich des Missbrauchs schuldig gemacht haben, umfasst.
In einer Botschaft an die Konferenzteilnehmer am 13. November sagte Papst Franziskus, das Engagement der Teilnehmer für den Schutz vor Missbrauch sei „ein Zeichen für die anhaltenden Bemühungen der Kirche, die Schwächsten in unserer Mitte zu schützen“.
Der Pontifex schrieb, er bete für die Konferenz, von der er hoffe, dass sie „eine Quelle fruchtbarer Einsichten“ sei und dass ihr Austausch „zu einer sichereren und barmherzigeren Kirche“ sowie zu einem „tieferen Engagement für den Schutz von Kindern und gefährdeten Erwachsenen innerhalb der Kirche“ beitragen werde.
„In besonderer Weise ermutige ich die Initiativen, die ergriffen wurden, um jenen Trost und Beistand zu spenden, die gelitten haben, als Zeichen der Sorge der Kirche um Gerechtigkeit, Heilung und Versöhnung“, sagte Franziskus.
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Jahresbericht veröffentlicht
Ende Oktober veröffentlichte die Kinderschutzkommission des Vatikans ihren ersten Jahresbericht, in dem sie die Maßnahmen und Verfahren der katholischen Kirche zur Verhinderung von Missbrauch in Diözesen weltweit von Afrika bis Ozeanien bewertet.
Der Bericht stellte fest, dass es in Europa positive Fortschritte in Richtung eines größeren Schutzsystems und größerer Schutzmaßnahmen innerhalb der Kirche gebe, mit zahlreichen bewährten Praktiken, aber „die Unterschiede in den Reaktionsstrategien zwischen Bischöfen und Ordensleuten können Möglichkeiten für Wachstum und Verbesserung bieten“.
Als Herausforderungen nannte der Bericht den Mangel an Daten über die Häufigkeit von Missbrauch in vielen Ländern, eine gewisse Frustration über die Art und Weise, wie Fälle im kanonischen Rechtssystem behandelt werden, sowie Unterschiede zwischen West- und Osteuropa in Bezug auf die Verfügbarkeit und Qualität von kindgerechter Beratung und Betreuung für Opfer.
„In [europäischen] Ländern, die sehr komplexe Krisen erlebt oder einen eingehenden öffentlichen Dialog über Missbrauch entwickelt haben, gibt es einen klaren Trend zur Einrichtung strukturierterer und reaktionsfähigerer Systeme für den Umgang mit Missbrauch innerhalb der Kirche“, so der Bericht.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.