Redaktion - Montag, 2. Dezember 2024, 14:15 Uhr.
Für den Paderborner Erzbischof Udo Bentz ist die Kirche eine „Erzählgemeinschaft der Hoffnung“. In seinem Hirtenwort vom Ersten Advent nahm Bentz Bezug auf das bevorstehende Heilige Jahr 2025, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht.
„Kirche ist pilgerndes Volk Gottes. Unterwegs in sich verändernden Zeiten. Nicht festgefahren, sondern in Bewegung“, so der Erzbischof, der dann fragte: „Was macht Hoffnung? Wer gibt Hoffnung? Ist es Jesus Christus? Warum haben wir allen Grund, mit dem Evangelium mit mehr Hoffnung auf die Zukunft zu blicken? Wie steht es um unsere Verantwortung, den jungen Menschen einen Weg in eine gute Zukunft zu ermöglichen?“
Er wolle sich mit den Gläubigen in seiner Erzdiözese „gemeinsam auf einen Weg machen, der es ermöglicht, Mut zur Hoffnung zu schöpfen“.
Für Christen habe die Hoffnung „ein Gesicht und einen Namen“, unterstrich Bentz, nämlich Jesus Christus. „Das Evangelium zeigt, wie Jesus Mut zum Leben macht. Die Erzählungen zeigen, was möglich wird, wenn wir unsere Hoffnung auf Gott setzen.“
„Die Erinnerung an damals, wie Gott für sein Volk gesorgt und es nicht im Stich gelassen hat, ist der Grund, warum wir hoffen können: Auch heute lässt uns Gott nicht im Stich. Auch heute sorgt er für uns“, führte er aus. Somit gelte: „Die Erinnerung ist eine Schwester der Hoffnung! Sich an die Heilstaten Gottes zu erinnern, eröffnet Perspektiven für die Zukunft.“
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Bentz erklärte: „Hoffnung aktiviert. Sie bringt uns in Bewegung. Ein hoffnungsvoller Mensch wartet nicht schicksalsergeben ab. Der Graben zwischen der Wirklichkeit, wie sie nun einmal ist, und der Hoffnung, wie sie von Gott her sein könnte, sollte unser Antrieb sein, uns zu engagieren, anders zu leben. Hoffnung will etwas ändern.“
Aber auch Geduld spiele eine Rolle: „Denn Geduld ist ebenso eine Schwester der Hoffnung. Das bedeutet nicht, tatenlos abzuwarten oder zu meinen, die Dinge würden sich schon von selbst ändern. Der hoffnungsvolle Mensch arbeitet geduldig, aber mit Nachdruck daran, damit sich Dinge ändern. Er lässt nicht locker. Und: Zur Hoffnung gehört Mut, Dinge auszuprobieren. Zur Hoffnung gehört aber auch die Souveränität, Sackgassen, in die man geraten ist, zu verlassen und neue Wege zu probieren.“
„Wenn wir von unserer Hoffnungsbotschaft überzeugt sind, werden wir nicht müde, nach neuen Wegen zu suchen, Ideen zu entwickeln, die Frohe Botschaft zu leben und zu bezeugen, statt den Verlust zu beklagen“, ermutigte Bentz die Gläubigen. „Diese Haltung erhoffe ich mir von möglichst vielen!“
Der Erzbischof richtete seinen Blick auch über die Katholiken in seinem Erzbistum hinaus: „Ich erhoffe mir, dass wir als Kirche von Paderborn uns nicht zufriedengeben mit einer biedermeierlichen Selbstgenügsamkeit. Unser Platz ist nicht die Sakristei, sondern die Welt! Deswegen hoffe ich, dass wir mit Kreativität, mit Mut und mit Gottvertrauen für die Menschen Hoffnungsorte schaffen. Dass wir Projekte und Initiativen entwickeln, spirituelle Kraftorte stärken, damit wir glaubwürdige und ermutigende Botinnen und Boten der Hoffnung für all die Menschen sein können, mit denen wir zusammenleben!“