Redaktion - Montag, 9. Dezember 2024, 14:15 Uhr.
Bischof Rudolf Voderholzer hat in einem Hirtenbrief am zweiten Adventssonntag „die Notwendigkeit einer lebenslangen Bildung und Vertiefung im Glauben“ hervorgehoben. Der Bischof von Regensburg bezog sich damit auf das Abschlussdokument der Weltsynode zur Synodalität vom Oktober.
„Ein besonderes Augenmerk lege ich auf die politische Bildungsarbeit, seit jeher ein Kennzeichen der katholischen Verbände“, ergänzte Voderholzer. „Das Studium der katholischen Soziallehre hat eine gute Politik ermöglicht und auf diese Weise das Evangelium in die Gesellschaft hineingetragen. Ich ermutige ausdrücklich dazu, sich mit der katholischen Soziallehre zu beschäftigen und sie in die Parteien und Unternehmen hineinzutragen: die Prinzipien der Personalität, der Solidarität, der Subsidiarität, des Gemeinwohls und der Nachhaltigkeit.“
Neben Bildung brauche der Glaube indes auch Gebet. Er sei „außerordentlich dankbar, dass im Bistum Regensburg viele geistliche Zentren das kirchliche Leben in den Pfarreien begleitend unterstützen und bereichern. Die Einladung, die Stundenliturgie mitzufeiern, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen, geistliche ‚Auszeiten‘ zu nehmen, Exerzitien zu machen und vieles mehr bereichert unser kirchliches Leben.“
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„Ich hoffe und bete darum, dass es auch in unseren Pfarreien kleine geistliche Zentren gibt, Gebetskreise, Glaubensgesprächskreise, Bibelkreise, in denen das geistliche Leben vertieft werden kann“, so Voderholzer.
Außerdem brauche der Glaube den Ausdruck „im konkreten Handeln“, erläuterte der Bischof von Regensburg: „An Brot fehlt es in unserem Land zum Glück nicht. Aber es gibt den Hunger nach Begegnung, nach echter Zuwendung. Wenn ich nach Prioritäten in der Seelsorge gefragt werde, dann verweise ich auf die Kranken und Alten. Auf sie zu schauen, sie zu kennen, sie zu besuchen, ihnen regelmäßig die Heilige Kommunion zu bringen, sollte Vorrang haben. Und fragen Sie sich, fragen wir uns alle: Kennen wir die Armen in unserer Pfarrei?“
Voderholzer forderte die Gläubigen in seiner Diözese auf, „in der Haltung einer guten Katholizität zu wachsen“. Dies bedeute, „dass ich weiß, wo ich zuhause bin, wo meine Wurzeln sind. Konkret: meine Pfarrkirche, vielleicht auch die Expositur- oder Filialkirche und die Menschen, die mir von dorther vertraut sind. Zugleich aber zu wissen: Ich bin nirgendwo in der katholischen Kirche fremd. Nicht in der Nachbarpfarrei, nicht in Regensburg, nicht in Rom. In der Kirche gibt es so gesehen keine Ausländer. Wer glaubt, ist in jeder Pfarrei ‚dahoam‘!“