Bischof Hanke mahnt, sich nicht „in eine kirchliche Blase“ zurückzuziehen

Bischof Gregor Maria Hanke OSB
screenshot / YouTube / Bistum Eichstätt

Bischof Gregor Maria Hanke OSB hat gemahnt, man dürfe sich nicht „in eine kirchliche Blase zurückziehen, in der wir nur unsere innerkirchlichen Strukturfragen zu klären versuchen“. Der Eichstätter Bischof predigte am letzten Tag des Jahres im Dom seiner Bistumsstadt.

„Viele von uns bewegt die bange Frage, was das kommende Jahr wohl bringen mag“, so Hanke. „Resignation und Hoffnungslosigkeit drohen sich auszubreiten, besonders unter der jüngeren Generation.“ Man dürfe „vor diesen Entwicklungen nicht die Augen verschließen“.

Es gelte, eine „Haltung der offenen Augen und des offenen Herzens“, zu praktizieren, „die zu verstehen sucht, was die Menschen um uns bewegt, was sie ängstigt und was sie ersehnen“. Nur so sei es möglich, „unsere Hoffnung teilen zu können“.

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Der Bischof ging auf das moderne individualistische Verständnis von Freiheit ein und betonte: „Der so definierte Anspruch des Individuums, autonomes Subjekt zu sein und sich in totaler Freiheit selbst zu verwirklichen, mündet in die Krise des ökosozialen Emanzipationsprojekts der westlichen Gesellschaften. Eine Gesellschaft löst sich auf, wenn das Ziel heißt: Von nichts und niemandem abhängig zu sein.“

„Eine Freiheit, bei der das eigene Wollen die einzige Norm ist, erlöst nicht, sie macht den Menschen zum Geschöpf ohne Sinn“, sagte Hanke. Demgegenüber sei die korrekte Position zu diesem Thema: „Freiheit braucht Wahrheit, um als erlösende Freiheit erfahren zu werden.“