Bischof Kohlgraf: Mitgliederzahlen haben „Auswirkungen auf die äußere Form der Kirche“

Bischof Peter Kohlgraf
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Bischof Peter Kohlgraf hat angesichts des Weges, den die drei Weisen aus dem Morgenland auf dem Weg zum Jesuskind zurücklegten, „die verschiedenen synodalen Wege“ angesprochen, die „vielen Menschen Angst machen“ und „Ursache von gegenseitigen Verwerfungen sein können“.

Mit Blick auf das Bistum Mainz sagte er: „Wir gehen einen Pastoralen Weg, der von vielen Menschen als Weg des Verzichts erlebt wird. Es geht im Wesentlichen darum, sich ehrlich zu machen, und das ist eine schmerzliche Pilgerfahrt. Natürlich haben die abnehmenden Zahlen der Gläubigen Auswirkungen auf die äußere Form der Kirche. Diese Veränderungsprozesse müssen nichts aussagen über die Glaubenskraft und die Hoffnung, die uns leitet.“

„Papst Franziskus hat das Wagnis einer Weltsynode zu diesem Thema angeregt und in den letzten Wochen des vergangenen Jahres beendet, damit ist aber noch nicht der synodale Weg beendet“, führte der Mainzer Bischof am Montag zum Hochfest der Erscheinung des Herrn sodann aus. „Papier ist geduldig. Es geht schließlich um die Veränderung der Kultur und des kirchlichen Selbstverständnisses in einer suchenden Welt.“

„Christinnen und Christen verstehen sich als Weggefährten ihrer Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, sie treten nicht als die auf, die schon alles wissen, auch wenn genau diese Haltung manchmal noch lautstark hervortritt“, betonte Kohlgraf. „Bis sich eine neue Kultur des Miteinanders in einer Weltkirche etabliert, werden wahrscheinlich Generationen vergehen, denn Kultur verändert sich nicht auf Knopfdruck.“

Papst Franziskus und die Weltsynode wollten „keine Kirche von Herrschenden und Beherrschten, auch wenn es Verantwortlichkeiten geben muss, die klar beschrieben sind“, erläuterte der Bischof. Der Pontifex wolle „eine Kirche, in der sich alle Menschen willkommen fühlen dürfen, und die dennoch Unrecht beim Namen nennt und dagegen angeht, gerade auch in ihren eigenen Reihen. Er will eine Kirche, die immer wieder den Konsens sucht, und nicht die Polarisierung, auch wenn Konflikte zum Leben von Menschen dazugehören.“

„Für die Gesellschaft im Ganzen wäre es ein Geschenk, wenn unser kirchliches Miteinander ein Modell sein könnte, wie ein Miteinander gelingen kann“, zeigte sich Kohlgraf überzeugt.

Letztlich gelte, „der eigentliche Zielpunkt aller synodalen Wege“ sei, „Christus, das Licht, zum Strahlen zu bringen und nicht mein Licht an die erste Stelle zu setzen“.

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