Österreichische Caritas-Chefin warnt vor „Sparpaket auf dem Rücken der Ärmsten“

Nora Tödtling-Musenbichler
screenshot / YouTube / Die Furche

Die Präsidentin der Caritas in Österreich, Nora Tödtling-Musenbichler, hat mit Blick auf eine mögliche neue Regierung unter FPÖ-Führung vor einem „Sparpaket auf dem Rücken der Ärmsten“ gewarnt.

Koalitionsverhandlungen unter der Führung der christdemokratischen ÖVP waren vor wenigen Tagen gescheitert. Nun hat der Wahlsieger FPÖ unter Herbert Kickl den Auftrag bekommen, Koalitionsverhandlungen zu führen und eine Regierung zu bilden. Die ÖVP wäre in einer solchen Regierung der Juniorpartner.

Es brauche „schnelle strukturelle Reformen, die jetzt nicht nur bis in die nächsten drei Jahre gehen, sondern weit darüber hinaus in die Zukunft blicken“, sagte Tödtling-Musenbichler. „Und die vor allem auch den Menschen in unserem Land Hoffnung und Zuversicht geben.“

„In Österreich brauchen wir dringend eine Reform in der Pflege und im Gesundheitsbereich“, so die Caritas-Präsidentin weiter. „Wir brauchen im Bildungsbereich schnelle Maßnahmen.“

Konkret nach Kickl gefragt, sagte Tödtling-Musenbichler im Kölner Domradio: „Unabhängig davon, wer unser Land regieren wird, müssen wir Not sehen und handeln und auch ständig darauf hinweisen, wo es Probleme gibt. Auch in dieser Konstellation werden wir gut darauf achten, dass die Menschenrechte eingehalten werden.“

„Oder wie es unser Bundespräsident gesagt hat, dass die Prinzipien der Verfassung eingehalten werden“, führte sie aus. „Das wird ein großer Fokus für uns sein, denn für uns als Caritas ist es ganz wichtig, Menschen zu schützen, Menschen aus der Armut herauszuholen und sie nicht zu verfestigen.“

Ihre größte Sorge, so Tödtling-Musenbichler, sei, „dass wir Menschen zurücklassen. Ich glaube, das darf nicht das Ziel sein, sondern wir müssen schauen, dass wir Menschen mit auf den Weg nehmen. Vor allem jene, die sich jetzt schon schwertun. Dass wir nicht die Klimakrise aus dem Blick verlieren. Denn das ist eine der drängendsten Herausforderungen dieser Zeit.“

„Wenn wir bei den Kindern anfangen und dort investieren, dann werden wir auch eine Zukunft vielleicht haben, wo weniger Kinder von Armut betroffen sind“, spekulierte die Caritas-Präsidentin. „Und das ist unser Wunsch und gleichzeitig unsere Sorge.“

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