Bischof Kohlgraf: „Wir selbst müssen uns ändern“, um Welt auf „Weg des Friedens“ zu führen

Bischof Kohlgraf
Bistum Mainz

Bischof Peter Kohlgraf von Mainz hat am Sonntag in einer Predigt anlässlich des Weltfriedenstags, der eigentlich schon am 1. Januar begangen wird, erinnert: „Wir selbst müssen uns ändern, um die Welt auf den Weg des Friedens zu führen – im Kleinen wie im Großen.“

„Dankbarkeit, Vergebungsbereitschaft, die ausgestreckte Hand zur Vergebung – das sind die Voraussetzungen für dauerhaften Frieden, wenn es denn so einfach wäre“, erläuterte Kohlgraf.

„Zusätzlich treibt es Jesus auf die Spitze: Er gebietet die Liebe zum Feind“, so der Bischof. „Wahrscheinlich meint er damit nicht nur den persönlichen, sondern auch den politischen Feind und Unterdrücker, denn die Menschen werden damals auch an die römischen Besatzer gedacht haben. Eine genaue Definition, wer denn unter die Nächstenliebe falle, hat Jesus immer abgelehnt. Meinem Nächsten begegne ich in konkreten Notsituationen und auch dann, wenn er mir als Gegner gegenübersteht.“

„Diskutieren wir derzeit ausschließlich über Waffenlieferungen und Verteidigung, ist das zum einen verständlich“, räumte er ein, denn gegenwärtig „in einzelnen Konfliktfeldern Vergebung zu fordern, wäre für viele zynisch“.

Vielmehr brauche es „die Suche nach gerechten Lösungen von Konflikten“.

„Es braucht aber auch die ersten kleinen Schritte von Menschen, die sich nicht mit Gewalt und Gegengewalt abfinden und nicht auf Rache aus sind“, fügte der Bischof von Mainz hinzu. „Damit wird vielleicht keine Weltpolitik gemacht, aber so Gott will, stehen am Ende Friedenslösungen, die aus kleinen Samenkörnern entstanden sind.“

„Der Weltfriedenstag erhebt nicht den moralischen Zeigefinger“, stellte Kohlgraf klar, „sondern der Papst weist auf die Kraft des Kleinen hin. So sollten wir alle im Kleinen beginnen, neue Haltungen zu entwickeln, zur Welt, zum Gegenüber, auch zum Gegner, eine neue Sprache, die sich der Gewalt und dem Hass widersetzt. Es ist kein schlechter Vorsatz, im Sinne von Papst Franziskus täglich zu versuchen, der Welt das Herz zurückzugeben.“

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