„Sprachlos“: Kardinal Marx feiert Gedenkgottesdienst nach Terroranschlag in München

Kardinal Reinhard Marx
screenshot / YouTube / Erzbistum München und Freising

Bei einem Gedenkgottesdienst im Nachgang zum islamistischen Terroranschlag vom 13. Februar in München hat Kardinal Reinhard Marx erklärt: „Wir stehen heute hier und sind sprachlos angesichts dieser schrecklichen Gewalttat mit so vielen Verletzten und dem Tod von zwei Menschen, die so plötzlich aus dem Leben gerissen wurden.“

Bei dem Anschlag hatte ein 24-jähriger Afghane sein Auto in eine Menschenmenge gesteuert, die an einer Kundgebung der Gewerkschaft Verdi teilnahm. Zunächst gab es etwa 30 Verletzte. Inzwischen erlagen eine 37-jährige Mutter – die mit vier Jahren aus Algerien nach Deutschland gekommen war – und ihre zweijährige Tochter den Verletzungen.

Marx, der Erzbischof von München und Freising, betonte am Montagabend, die Erinnerung an die Opfer des Anschlags werde „niemals verblassen, ihr Licht leuchtet unter uns weiter“.

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Es handelte sich bei dem Gedenken im Münchner Liebfrauendom um eine ökumenische Veranstaltung, an der aber auch Vertreter anderer Religionen teilnahmen. So sprach der Vorsitzende des Münchner Forums für Islam, Benjamin Idriz, ein islamisches Gebet für die verstorbene Mutter und ihr Kind.

Marx räumte ein, viele Menschen stellten sich Fragen wie: „Wohin mit unserer Trauer, unserem Entsetzen, unserer Angst, unseren Zweifeln, den Traumata der Angehörigen und der Einsatzkräfte? Wo sind Antworten für die Fragen, die sich besonders die Betroffenen stellen?“

Vor diesem Hintergrund – der Kardinal benutzte des Wort „Ohnmacht“ – sei der Liebfrauendom ein Haus „für alle Münchner, besonders für die verängstigten, die bedrohten, verletzten, zweifelnden, suchenden, Trost suchenden Menschen. Niemand ist ausgeschlossen, hier, wo jeder seine Angst, seine Fragen, auch die Wut lassen kann.“