ZdK-Präsidium führt in Rom Gespräche über Synodalen Weg

Zentralkomitee der deutschen Katholiken
screenshot / YouTube / tagesschau

Das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich zu Gesprächen nach Rom begeben, wie Vatican News berichtete. Dabei sei es um die weitere Begleitung der Ergebnisse des Synodalen Weges gegangen.

Hintergrund des Besuchs war den Angaben zufolge ein internationaler Workshop zu systemischen Fragen sexualisierter Gewalt. An dem Treffen im Institut des deutschen Jesuiten Hans Zollner SJ in Rom nahm den Angaben zufolge das gesamte ZdK-Präsidium teil. Mit dabei waren dementsprechend unter anderem Präsidentin Irme Stetter-Karp und Generalsekretär Marc Frings.

Laut Stetter-Karp soll das Forum in der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt werden, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete. Angestrebt werde ein gemeinsames Papier, das die systemischen Ursachen von sexuellem Missbrauch in der Kirche sowie Strategien zur Überwindung und Prävention von sexualisierter Gewalt in der Kirche klar benennt.

Der Synodale Weg in Deutschland hatte unter Verweis auf die Prävention von Missbrauch zu mehreren Forderungen geführt. Beteiligt an der Initiative waren alle amtierenden katholischen Bischöfe Deutschlands, also 67 Bischöfe, sowie 69 Vertreter des ZdK und weiterer kirchlicher Verbände.

Gefordert wurde im Bereich der Liturgie die Zulassung von Frauen zum Diakonat und ihre Gleichstellung in der Kirche. Zum Thema Sexualität forderte der Synodale Weg etwa Segensfeiern für homosexuelle Verbindungen und die Anerkennung solcher Verbindungen als legitim. Außerdem wurde die Zulassung verheirateter Priester und eine Überprüfung des Pflichtzölibats in Rom gefordert. 

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Gleichzeitig hatte der Synodale Weg den sogenannten Synodalen Ausschuss eingeführt. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie die Kardinäle Víctor Manuel Fernández (Glaubens-Dikasterium) und Robert Prevost OSA (Bischofs-Dikasterium) hatten zuvor grundsätzlich gewarnt, dass ein solcher Synodaler Ausschuss nicht legitim sei.

Tatsächlich warnten die Kardinäle die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) vor dem Beschluss, dieses Gremium einzurichten: „Ein solches Organ ist vom geltenden Kirchenrecht nicht vorgesehen und daher wäre ein diesbezüglicher Beschluss der DBK ungültig – mit den entsprechenden rechtlichen Folgen.“

Bei einem Treffen deutscher Bischöfe mit Vertretern der vatikanischen Kurie im März letzten Jahres kam es zu einer Aussprache. Im Anschluss hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Es wurde ein regelmäßiger Austausch zwischen den Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und dem Heiligen Stuhl über die weitere Arbeit des Synodalen Weges und des Synodalen Ausschusses vereinbart. Die deutschen Bischöfe haben zugesagt, dass diese Arbeit dazu dient, konkrete Formen der Synodalität in der Kirche in Deutschland zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode stehen und anschließend dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegt werden.“

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Vor diesem Hintergrund wurde die Satzung des Synodalen Ausschusses im April bei einer Sitzung des Ständigen Rats der DBK angenommen. Diesem Gremium gehören alle 27 Diözesanbischöfe an. Im Gegensatz dazu nehmen an den DBK-Vollversammlungen alle Bischöfe teil, also auch die Weihbischöfe, sofern sie noch nicht im Ruhestand sind.