Initiative Neuer Anfang verurteilt „Suggestiv-Umfrage“ des Synodalen Ausschusses

Synodaler Weg
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Die Initiative Neuer Anfang, die den deutschen Synodalen Weg seit mehreren Jahren kritisch begleitet und dafür auch Rückendeckung aus Rom erhält, hat eine „Suggestiv-Umfrage“ des Synodalen Ausschusses verurteilt. Der Synodale Ausschuss soll einen Synodalen Rat vorbereiten, um so den Synodalen Weg als Beratungs- und Entscheidungsgremium von Bischöfen und Laien zu verstetigen – gegen die Positionierung der zuständigen römischen Stellen.

In einem Rundschreiben an alle 27 Diözesanbischöfe und Diözesankatholikenräte hielt die Initiative fest, die Umfrage täusche „nicht vorhandene Tatsachen vor und erweckt in den Empfängern falsche Eindrücke. Sie ist darum nicht verwertbar. Wir fordern Sie deshalb auf, diese ‚Umfrage‘ zurückzuziehen und ihre unter Vorspiegelung falscher Tatsachen erzeugten ‚Ergebnisse‘ nicht weiter zu berücksichtigen.“

Die Umfrage berufe sich in mehreren Fragen „auf den Handlungstext des Synodalen Weges ‚Gemeinsam beraten und entscheiden‘, der nie vom Synodalen Weg beschlossen wurde“, so das Schreiben, das von dem Theologen Martin Brüske und dem Publizisten Bernhard Meuser, der etwa das erfolgreiche Youcat-Projekt initiierte, unterzeichnet wurde.

Das Schreiben ging ausführlich auf die römischen Bedenken und Widersprüche zum Synodalen Weg ein, die von den Vertretern des Synodalen Wegs laut der Initiative Neuer Anfang nicht angemessen berücksichtigt werden, um dann zu konstatieren: „Aus dieser Haltung der Ignoranz gegenüber der Weltkirche heraus sind auch die Fragen formuliert, die der Synodale Ausschuss bei der Umfrage im Februar/März 2025 an die Diözesanbischöfe und Diözesanräte in Deutschland gerichtet hat.“

In der dritten Frage der Umfrage gehe es etwa um den Aspekt des Entscheidens der synodalen Gremien auf diözesaner Ebene. Dies „ignoriert nicht nur die Weisungen des Heiligen Stuhls und die Ergebnisse der in der Zwischenzeit abgeschlossenen Weltsynode“, so das Schreiben der Initiative Neuer Anfang, „es zitiert auch einen SW-Text, der nie beschlossen wurde, und macht sich ihn zu eigen“.

Diese „Tendenz“, der der Kirchenrechtler Hallermann eine „Suggestivwirkung beimisst, kommt auch bei späteren Fragen zum Ausdruck, in denen z. B. ausschließlich danach gefragt wird, ob den Mitgliedern eines Gremiums nur eine Beratungsfunktion verliehen wird oder ob ihnen ein Stimmrecht zusteht sowie ‚welche Aufgaben und Rechte das Synodale Gremium hat‘“, hieß es außerdem. „Die Frage nach dem Entscheidungsrecht wird übrigens unter den 35 Fragen insgesamt sieben Mal gestellt und bildet eindeutig den zentralen Inhalt der Umfrage.“

Letztlich gelte: „Die Unterschiede zwischen deutschem Sonderweg und der weltkirchlichen Methodik sind nicht nur graduell, sondern grundsätzlich! Diese grundlegende Differenz wird in der Umfrage weder erkannt noch aufgearbeitet; sie wird schlicht ignoriert!“

Somit könne die Umfrage des Synodalen Ausschusses „keine Grundlage für die geschwisterliche innerkirchliche Zusammenarbeit bilden“. Brüske und Meuser erklärten, man rufe „die Verantwortlichen des Synodalen Weges deshalb auf, keinen Raum zur Entfaltung von Fake News zu geben, die falschen Behauptungen zu widerrufen sowie die gültigen und weltkirchlich anerkannten Methoden der Zusammenarbeit richtig zu stellen“.

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