Redaktion - Freitag, 28. März 2025, 9:00 Uhr.
Im ökumenischen Gebetshaus Augsburg wird erstmals seit Gründung das Allerheiligste für die eucharistische Anbetung aufbewahrt. Bischof Bertram Meier weihte am vergangenen Mittwoch den Tabernakel im sogenannten Oratorium.
Als ökumenische Einrichtung hat sich das Gebetshaus Augsburg zum Ziel gesetzt, den christlichen Glauben auf zeitgemäße Weise erfahrbar zu machen. Dazu gehören neben dem ständigen Gebet auch Vorträge, Fortbildungen und andere Veranstaltungen. Finanziert wird das Gebetshaus durch Spenden, getragen von rund 100 hauptamtlichen und zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Bei seiner Predigt betonte der Augsburger Bischof laut kath.net, die Gläubigen sollten Weggefährten des Herrn werden. Angesichts der „goldenen Kälber unserer Zeit“ – eine biblische Anspielung auf moderne Götzenbilder – sei das Knien vor dem Allerheiligsten eine starke Haltung.
Johannes Hartl, der katholische Gründer des Gebetshauses, unterstrich gegenüber CNA Deutsch, dass für ihn persönlich und seine Familie die Eucharistie „Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens“ sei.
„Als das Gebetshaus in den derzeitigen Räumlichkeiten errichtet wurde, war es dem damaligen Bischof ein großes Anliegen, dass hier keine Parallelkirche oder so etwas wie eine eigene Pfarrei entsteht. Der Weg zur Errichtung eines Oratoriums, in dem regelmäßig Eucharistiefeiern stattfinden, wurde einige Jahre lang geplant und danach die Früchte ausgewertet“, begründete Hartl die Tatsache, dass die Eucharistie erst jetzt ihren Platz im Gebetshaus gefunden hat. Nachdem sich der „bisherige Modus bewährt“ habe, sei nun „die Zeit reif“ für eine „bleibende Präsenz des Allerheiligsten im Oratorium“.
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Das Oratorium mit dem Tabernakel ergänzt den Gebetsraum, in dem seit 2011 durchgehend ökumenisch gebetet wird. Dieser zentrale Raum verzichte weiterhin auf konfessionell geprägte Rituale, so der Leiter des Gebetshauses Augsburg, Constantin Maasburg. Beim Glaubensfestival MEHR habe man bereits positive Erfahrungen mit der eucharistischen Anbetung gesammelt, ohne dass dies als trennend empfunden wurde.
Was ist die Eucharistie?
Die Eucharistie stellt im katholischen Glauben das zentrale Sakrament dar, das als „Quelle und Gipfel des christlichen Lebens“ gilt.
Der Ursprung der Eucharistie liegt im Letzten Abendmahl, bei dem Jesus Brot und Wein mit den Worten „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut“ substanziell verwandelte und den Auftrag gab: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Diese Handlung wird als Stiftung des „Neuen Bundes“ verstanden, der die Gläubigen von der „Sklaverei der Sünde“ befreit.
Das Konzil von Trient (1545–1563) lehrt, dass die Messe kein neues Opfer ist, sondern die unblutige Gegenwärtigsetzung des einen Kreuzesopfers Christi. Somit wird das eine Heilsgeschehen sakramental vergegenwärtigt.