Jerusalem-Abt Nikodemus Schnabel: Karwoche ist „wie ein Hoffnungsbooster“

Abt Nikodemus Schnabel OSB
screenshot / EWTN

Abt Nikodemus Schnabel OSB von der Dormitio-Abtei in Jerusalem hat erklärt, die Karwoche im Heiligen Land sei „wie ein Hoffnungsbooster, wie ein Hoffnungsnährer“.

„Natürlich sind dieser Krieg, der Konflikt, das Leid omnipräsent“, räumte der Abt am Montag gegenüber dem Kölner Domradio ein. „Es tut gut, in dieser Woche innezuhalten und zu sagen, dass all das nicht das letzte Wort ist, oder das, was bleibt. Versöhnung ist möglich, Frieden ist möglich, Zukunft ist möglich. Davon kündet diese Woche.“

Beim Thema Krieg handle es sich um „Diskussionen, derer wir schon müde sind: Kann man denn angesichts des Krieges feiern?“ Inzwischen sei es die zweite Karwoche seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023. Vor diesem Hintergrund sei „niemandem geholfen, wenn wir uns in Resignation, Depression und Hoffnungslosigkeit ergehen. Denn es ist ja eine große Hoffnungsbotschaft.“

„Während diese Mächtigen, die gerade das Weltgeschehen sehr stark bestimmen, irgendwann gehen werden, glauben wir, dass das Leben, Jerusalem und diese Welt in der Hand von jemand anderem liegt“, betonte Abt Nikodemus. „Im letzten von Jesus Christus, der am Palmsonntag, das haben wir vergegenwärtigt, in Jerusalem eingezogen ist.“

Der Benediktinermönch ging auch auf das in diesem Jahr von allen christlichen Bekenntnissen am selben Tag wie in der katholischen Kirche gefeierte Osterfest ein: „Egal ob jemand orthodox, orientalisch-orthodox oder katholisch, lutherisch oder westkirchlich ist – wir feiern gemeinsam. Das ist das Besondere in diesem Jahr, dass die Anderen nicht erst eine oder vier Wochen später dran sind.“

So lege man „gemeinsam Zeugnis von diesem wichtigsten Fest im Jahr ab“ und werde „alles gemeinsam feiern“, sagte Abt Nikodemus. In diesem Jahr seien auch wieder Pilger im Heiligen Land – „keine Massen, aber es wurde schon sehr wahrgenommen“.

Abt Nikodemus ist seit zwei Jahren für die Dormitio-Abtei in Jerusalem zuständig, wozu auch das Priorat Tabgha am See Genezareth gehört. Er war im Alter von 13 Jahren zum katholischen Glauben konvertiert und nach seinem Theologiestudium 2003 in Jerusalem ins Kloster eingetreten. Zehn Jahre später wurde er zum Priester geweiht. Weitere zehn Jahre später, am 28. Mai 2023, folgte schließlich die Abtsbenediktion.

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