Redaktion - Dienstag, 3. Juni 2025, 13:00 Uhr.
Der neue Bundeskurat der „Deutschen Pfadfinder*innenschaft Sankt Georg“ (DPSG), wie sich der katholische Verband nun nennt, hat einen „inhaltlichen Dissens“ mit den Bischöfen eingeräumt. Konkret verwies der Priester Maximilian Strozyk auf „viele kirchenpolitische Themen“, „gerade bei der Beteiligung von Frauen und der Rolle von Frauen in der Kirche“.
„Wir werden uns als Verband weiterhin dafür einsetzen, eine Gleichberechtigung voranzutreiben und auch die Bischöfe dabei unterstützen, sich dafür stark zu machen“, kündigte Strozyk am Montag im Gespräch mit dem Kölner Domradio an, nur wenige Tage nach seiner Wahl in das Amt des Bundeskuraten. „Das bedeutet, dass wir unsere Haltung klar benennen werden, aber das auf einem partnerschaftlichen und guten Miteinander tun werden.“
„Ich glaube, dass diese Reformbestrebungen notwendig sind und dass wir als PfadfinderInnen an der Seite derer stehen, die für diese Veränderungen werben und einstehen“, führte der Priester aus. „Wir sind bereit, in jeden Diskurs einzusteigen und das in einer guten, durchdachten und freundlichen Weise miteinander weiter zu bedenken.“
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Im April 2024 hatten die deutschen Bischöfe noch ihre Ablehnung gegenüber Viola Kohlberger, der damals einzigen Kandidatin für die Position des geistlichen Leiters der DPSG, ausgesprochen. Die genauen Hintergründe wurden nie bekannt. Als Teilnehmerin am Synodalen Weg war Kohlberger aber etwa mit Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln sowie mit Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg aneinandergeraten. Strozyk scheint den DPSG-Kurs mit Blick auf Änderungen in Glaubens- und Sittenlehre der Kirche mittragen zu wollen.
Mit ins Bild passt vor diesem Hintergrund auch die Namensänderung von „Pfadfinderschaft“ zu „Pfadfinder*innenschaft“, was die „Geschlechtergerechtigkeit“ zum Ausdruck bringen soll. „Mit dieser Veränderung möchten wir unseren Anspruch unterstreichen, ein moderner, inklusiver und geschlechtergerechter Verband zu sein“, so die Pfadfinder.
„Die bisherige Bezeichnung stellte hauptsächlich die männliche Form in den Vordergrund“, gab die DPSG an. „Doch unser Verband lebt von seiner Vielfalt: Mädchen, Jungen sowie nicht-binäre, trans* und inter* Personen sind ein wesentlicher Teil unserer Gemeinschaft. Der angepasste Verbandsname soll dieser Vielfalt gerecht werden und alle Menschen sichtbar machen, die sich bei uns engagieren. Wir möchten sicherstellen, dass sich alle Mitglieder unabhängig von ihrem Geschlecht in unserer Gemeinschaft willkommen und vertreten fühlen.“