Drei junge Christen ermordet: Lage in Syrien weiter instabil

Junge Christin aus Syrien betet den Rosenkranz
Kirche in Not

Ohne ein unmittelbar ersichtliches Motiv haben mehrere Personen von ihren Motorrädern aus am Mittwoch drei Christen in Syrien erschossen. Die Lage im Land bleibt auch zehn Monate nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad für Christen kritisch, während Ahmed al-Scharaa, der kurz zuvor noch als gesuchter Terrorist galt, für die Geschicke von Syrien zuständig ist.

Wie das Portal AsiaNews, das vom Päpstlichen Institut für die auswärtigen Missionen verantwortet wird, am Donnerstag berichtete, ereignete sich der Angriff in Anaz, einem Dorf in Wādī an-Naṣārá (Tal der Christen) westlich der Stadt Homs.

Nach dem Angriff, bei dem mindestens 30 Schüsse abgefeuert wurden, „verschwanden die Angreifer“, hieß es. „Über ein mögliches Motiv für den Angriff ist nichts bekannt.“

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Über die Reaktionen auf den dreifachen Mord berichtete AsiaNews: „Die kaltblütige Ermordung im Stil einer Hinrichtung löste weit verbreitete Wut und erhöhte Spannungen in ganz Wādī an-Naṣārá aus, einem überwiegend christlichen Gebiet, das für seine Stabilität während des langen Bürgerkriegs in Syrien bekannt ist. Als Reaktion auf die Morde kündigten die lokalen Parteien den Rückzug aller ihrer Kandidaten von den für diesen Sonntag (5. Oktober) angesetzten Parlamentswahlen an und riefen die Wähler dazu auf, die mehrfach verschobene Wahl zu boykottieren. Darüber hinaus blieben die Schulen geschlossen, und viele Einwohner blieben aus Protest der Arbeit fern.“

Zu den Wahlen schrieb die Tagesschau am Sonntag: „Es handelt sich um keine allgemeine Wahl, bei der alle Bürger abstimmen können, sondern um einen komplizierten Prozess in mehreren Stufen: Das ‚Oberste Wahlkomitee‘ der Übergangsregierung hat im Juni regionale Wahlgremien bestimmt, die im Anschluss Wahlleute aus einem Bewerberpool ausgewählt haben. Diese Wahlleute wählen heute schließlich die Parlamentarier aus ihren eigenen Reihen.“

„Im neuen Parlament sollen 210 Abgeordnete sitzen“, hieß es weiter. „Allein ein Drittel davon soll von Präsident al-Scharaa selbst bestimmt werden. Durch das von der Übergangsregierung festgelegte Verfahren befürchten Beobachter, das sich – wie unter dem Assad-Regime – auch das neue Parlament zum Großteil aus Regierungstreuen zusammensetzen könnte.“