Redaktion - Dienstag, 28. Oktober 2025, 7:00 Uhr.
Mit einer klaren Mehrheit hat die dritte italienische Synodalversammlung am vergangenen Samstag in Rom das 75 Punkte umfassende Dokument „Lievito di pace e di speranza“ (zu Deutsch: „Sauerteig des Friedens und der Hoffnung“) angenommen. Damit wird der vierjährige synodale Prozess der Kirche in Italien abgeschlossen.
Eine frühere Fassung war im April am Widerstand progressiver Delegierter gescheitert, wie das Portal The Pillar berichtete. Die überarbeitete Version enthält nun deutlich erweiterte Passagen zu LGBT-Themen, nichtehelichen Lebensgemeinschaften und der Rolle der Frau in der Kirche.
In der nun verabschiedeten überarbeiteten Fassung werden lokale Kirchengemeinden aufgefordert, „diskriminierende Haltungen, die bisweilen in kirchlichen Kreisen und in der Gesellschaft verbreitet sind, zu überwinden“ und „Anerkennung und Begleitung von homosexuellen und transgender Personen sowie ihrer Eltern, die bereits zur christlichen Gemeinschaft gehören, zu fördern“.
Hinsichtlich von Menschen in nichtehelichen Lebensgemeinschaften empfiehlt das Dokument, dass lokale Kirchen und regionale Bischofskonferenzen die „Integration in die gewöhnliche Seelsorge für diejenigen fördern, die Wege zu einer stärkeren kirchlichen Integration gehen möchten, aufgrund ihrer emotionalen und familiären Situation jedoch am Rande des kirchlichen und sakramentalen Lebens stehen“. Dies betreffe beispielsweise Menschen in zweiter Ehe, in Lebensgemeinschaften oder in eingetragenen Lebenspartnerschaften.
In Bezug auf das Frauendiakonat schlägt das Dokument vor, dass die Bischofskonferenz theologische Forschungsprojekte an theologischen Fakultäten unterstützen und fördern solle, „um einen Beitrag zur Vertiefung der vom Heiligen Stuhl initiierten Fragen zum Diakonat der Frauen zu leisten“, wie es im Abschlussdokument der Weltbischofssynode 2024 vorgesehen ist.
An der Synodalversammlung nahmen über 1.000 Delegierte teil, darunter 168 Bischöfe (davon sieben Kardinäle), 252 Priester, 34 Ordensmitglieder, 17 Diakone und 530 Laien, davon 277 Frauen. Der Prozess dauerte vier Jahre und band mehr als 50.000 Hörgruppen in den italienischen Diözesen ein.
Nach der Abstimmung wird nun die Präsidentschaft der Bischofskonferenz eine Gruppe von Bischöfen ernennen, die auf Grundlage des Dokuments konkrete Beschlüsse ausarbeiten soll, welche wiederum im November bei der Vollversammlung der italienischen Bischöfe diskutiert werde.



