Papst Leo: „Brüder und Schwestern unterstützen sich gegenseitig in Notlagen“

Papst Leo XIV.
Daniel Ibáñez / EWTN News

Über die Geschwisterlichkeit hat Papst Leo XIV. bei der Generalaudienz am Mittwoch gesprochen und dabei betont: „Brüder und Schwestern unterstützen sich gegenseitig in Notlagen, sie wenden sich nicht von denen ab, die in Not sind, und sie weinen und freuen sich gemeinsam im aktiven Streben nach Einheit, Vertrauen und gegenseitiger Zuverlässigkeit.“ Leos Vorgänger, Papst Franziskus, hatte sich immer wieder diesem Thema gewidmet – sogar in einer eigenen Enzyklika, Fratelli tutti.

„Geschwisterlichkeit entspringt etwas zutiefst Menschlichem“, argumentierte Papst Leo. „Wir sind in der Lage, Beziehungen aufzubauen, und wenn wir wollen, können wir authentische Bindungen untereinander knüpfen. Ohne Beziehungen, die uns von Beginn unseres Lebens an unterstützen und bereichern, wären wir nicht in der Lage zu überleben, zu wachsen oder zu lernen. Sie sind vielfältig, unterschiedlich in Form und Tiefe.“

„Es steht jedoch fest, dass unsere Menschlichkeit am besten zur Entfaltung kommt, wenn wir zusammen existieren und leben, wenn es uns gelingt, authentische, nicht nur formale Bindungen zu den Menschen um uns herum zu erleben“, fuhr er fort. „Wenn wir uns in uns selbst zurückziehen, laufen wir Gefahr, an Einsamkeit zu erkranken und sogar an einem Narzissmus, der sich nur aus Eigeninteresse mit anderen beschäftigt.“

Die Geschwisterlichkeit sei indes „keine Selbstverständlichkeit“. Umgekehrt sei sie auch „kein schöner, aber unerreichbarer Traum“ oder „das Wunschdenken einiger weniger Träumer“.

Ausdrücklich bezog sich der Papst auf seinen Vorgänger und dessen Enzyklika Fratelli tutti, die sich wiederum auf den heiligen Franz von Assisi bezog: „Dieses ‚tutti‘, alle, das für den heiligen Franziskus das Zeichen der Aufnahme einer universellen Geschwisterlichkeit war, drückt ein wesentliches Merkmal des Christentums aus, das von Anfang an die Verkündigung der Frohen Botschaft war, die für die Erlösung aller bestimmt ist, niemals in einer exklusiven oder privaten Form.“

„Diese Geschwisterlichkeit gründet auf dem Gebot Jesu, das insofern neu ist, als er es selbst erfüllt hat, die überreiche Erfüllung des Willens des Vaters“, führte er aus. „Dank ihm, der uns geliebt und sich für uns hingegeben hat, können wir unsererseits einander lieben und unser Leben für andere hingeben, als Kinder des einen Vaters und wahre Brüder und Schwestern in Jesus Christus.“

Abschließend fasste Papst Leo zusammen: „Die Geschwisterlichkeit, die uns Christus, der gestorben und auferstanden ist, schenkt, befreit uns von der negativen Logik des Egoismus, der Spaltung und der Arroganz und gibt uns unsere ursprüngliche Berufung zurück, im Namen einer Liebe und einer Hoffnung, die jeden Tag erneuert werden. Der Auferstandene hat uns den Weg gezeigt, mit ihm zu gehen, uns als ‚Brüder und Schwestern‘ zu fühlen und dies zu sein.“

Mehr in Vatikan

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.