Katholische Schule in Katalonien sagt Weihnachtskonzert ab: "Es gibt nichts zu feiern"

Krippe (Symboldbild)
Pixabay (Gemeinfrei)

Eine katholische Schule in der nordspanischen Provinz Lleida hat seine Feier der lebenden Krippe, die traditionell an Weihnachten stattfindet, abgesagt mit der Begründung, dass "unsere Leute im Gefängnis sind" und man deshalb "nichts zu feiern" habe.

Die Gesamtschule Mare de Deu de Montserrat  in der Stadt Les Borges Blanques hat den Eltern der Schüler eine Mitteilung geschickt. Darin informiert die Schulleitung, dass weder die lebende Krippe, noch das übliche Weihnachtskonzert stattfinden werden, angesichts "der generellen Situation im Land und der besonderen Situation der Schule."

Die Lehrer erklären weiter, dass sie "als Erzieher die Augen nicht vor dem verschließen können, was um sie herum passiert. Und angesichts dessen gibt es nichts zu feiern."

Der Brief betont, dass die Durchführung der lebenden Krippe, die unter anderem mit den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Gründung der Schule zusammenfällt, "in Freude und Frohsinn vor sich gehen sollte, ohne daran denken zu müssen, dass jemand von uns im Gefängnis sitzt, dass es Menschen gibt, die für all das kämpfen, was uns und über 40 Jahre intensiver Arbeit in den Klassenzimmern darstellt."

Laut Angaben des Lehrplans fühlt sich die Schule einem katholischen Leitbild verantwortlich und gehört der Vereinigung Escila Cristiana de Catalunya (Katholische Schule in Katalonien) an. Sie betont die Bedeutsamkeit "einer ganzheitlichen Erziehung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 0 und 16 Jahren, in Übereinstimmung mit dem christlichen Bild des Menschen, des Lebens und der Welt", sowie ihren Einsatz "für die Gesellschaft und das Land", ohne jedoch genauer anzugeben, ob es sich dabei um Spanien oder um Katalonien als neuen Staat handle.

Ein weiteres vorrangiges Ziel der Schule ist es, "für den unterschiedlichen Stand Kataloniens zu sensibilisieren und die Geschichte, Kultur und Traditionen unseres Landes zu kennen."

Tatsächlich ist der Unterricht an Schulen in Katalonien in der Regel seit vielen Jahren in katalonischer Sprache. 

Die Inhaftierten, auf die sich die Mitteilung an die Eltern bezieht, sind offenbar die Organisatoren der Bewegung für die Unabhängigkeit Kataloniens.

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Diese werden von spanischer Seite der Rebellion, des Aufruhrs und der Veruntreuung beschuldigt. Es handelt sich dabei um den (ehemaligen) Vizepräsidenten der Generalitat de Catalunya, Oriol Junqueras, sowie um die Politiker Jordi Turull, Joaquim Forn, Raül Romeva, Josep Rull, Dolors Bassa, Meritxell Borràs und Cales Mundo. Des weiteren werden die Präsidenten der Vereinigungen Omnium und ANC, Jordi Cuixart und Jordi Sánchez, des Aufstandes angeklagt.

Übersetzt aus dem Spanischen von Susanne Finner. Die Autorin, Blanca Ruiz, ist Spanienkorrespondentin der CNA mit Sitz in Madrid.

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