Pakistan: Hoffnung für zum Tode verurteiltes christliches Ehepaar

Flagge Pakistans
Pixabay (CC0)

Ein im Jahr 2014 wegen vermeintlicher Blasphemie zum Tode verurteiltes christliches Ehepaar in Pakistan hofft auf einen Freispruch.

Der Berufungsantrag von Shafqat Emmanuel und Shagufta Kausar wird am 8. April 2020 vom Obersten Gericht in Lahore geprüft.

Das meldet das Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke.

Die beiden Eheleute wurden beschuldigt, in englischer Sprache SMS-Nachrichten mit blasphemischem Inhalt versandt zu haben.

Die beiden Angeklagten sind jedoch Analphabeten, so der katholische Anwalt Khalil Tahir Sandhu, der die beiden vor Gericht vertritt.

Der Anwalt betont dabei, er sei "zuversichtlich" im Hinblick auf den positiven Ausgang der Anhörung und einen Freispruch, da "es keine eindeutigen Beweise gegen die beiden gibt. Der Fall ist eindeutig ein Konstrukt", erklärte er.

"Der Prozess vor dem erstinstanzlichen Gericht war unter islamistischen Druck verhandelt worden", stellt der Anwalt fest.

Der beim Berufungsgericht in Lahore eingereichte Antrag wird sechs Jahre nach dem erstinstanzlichen Urteil geprüft.

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"Diese Langsamkeit der Justiz, von der einige sagen, dass sie für christliche Opfer besonders ausgeprägt ist, gravierend und verschärft das Leiden von zwei Unschuldigen", so Sandhu, der als Anwalt bereits in über 40 Fällen Christen verteidigte, die fälschlicherweise der Gotteslästerung beschuldigt – und allesamt freigesprochen wurden.

Derzeit befinden sich laut "Fides" in Pakistan 25 Christen wegen Gotteslästerung im Gefängnis. Sechs von ihnen wurden zum Tode verurteilt, aber bislang nicht hingerichtet.

Alle Opfer, die laut dem Anwalt "im Gefängnis sicherer sind als außerhalb, wo sie der Rache islamischer Radikaler ausgesetzt wären", gelten in der muslimischen Mehrheitsgesellschaft als  "Gebrandmarkte". 

In der Nachbarzelle des Ehepaars Shagufta Kausar war in der letzten Phase der Haft auch die Katholikin Asia Bibi inhaftiert. Das Ehepaar hoffe auf die Unterstützung der Öffentlichkeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie auf die Unterstützung von Asia Bibi, die heute frei ist und sich derzeit zu einem Besuch in Frankreich aufhält.

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