Neueste Nachrichten: Blasphemie

Ein Kruzifix auf dem Campus Misericordiae im polnischen Krakau beim Weltjugendtag, 31. Juli 2016. /  Kamil Janowicz/World Youth Day Krakow 2016 via Flickr

Zentralrat der Konfessionsfreien fordert Aufhebung von Blasphemie-Paragraf

Anlass für die Forderung nach Abschaffung des Blasphemie-Paragrafen ist das Attentat auf den islamkritischen Autor Salman Rushdie.

Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel mit drei ihrer Kinder, nachdem sie am 1. Juli 2021 aus der Todeszelle in Pakistan entlassen wurden. / Foto mit freundlicher Genehmigung der Familie.

Nach 7 Jahren in der Todeszelle in Pakistan erhält christliches Paar Asyl in Europa

13. August 2021

Von Hannah Brockhaus

Ein christliches Ehepaar, das in Pakistan wegen falscher Blasphemievorwürfe sieben Jahre in der Todeszelle saß, hat in einem europäischen Land Asyl erhalten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation ADF International kamen Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel diese Woche in Europa an, nachdem ihr Todesurteil Anfang Juni vom Obersten Gerichtshof in Lahore aufgehoben worden war. Die Eltern von vier Kindern sagten, sie seien "so erleichtert, endlich frei zu sein" und glücklich, nach acht sehr schwierigen Jahren wieder mit ihren Kindern vereint zu sein. Die christlichen Ehepartner wurden am 1. Juli aus dem Gefängnis entlassen. Das Land, in dem ihnen Asyl gewährt wurde, wurde aus Sicherheitsgründen nicht genannt. "Obwohl wir unser Land vermissen werden, sind wir froh, endlich in Sicherheit zu sein. Hoffentlich werden die Blasphemiegesetze in Pakistan bald abgeschafft, damit andere nicht das gleiche Schicksal erleiden wie Shagufta und ich", sagte Shafqat Emmanuel. Das Paar hatte nach der Nachricht von seinem Freispruch und seiner Entlassung aus der Todeszelle Morddrohungen erhalten. Emmanuel sagte, er und seine Frau seien ADF International und der Jubilee Campaign, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für Menschenrechte und Religionsfreiheit für Minderheiten einsetzt, dankbar, dass sie ihnen geholfen und sie in Sicherheit gebracht haben. "Wir sind hocherfreut, dass Shagufta und Shafqat endlich freigelassen wurden und in Sicherheit sind", sagte Tehmina Arora, Leiterin der Interessenvertretung von ADF International in Asien. "Traurigerweise ist ihr Fall kein Einzelfall, sondern zeugt von der Notlage, in der sich viele Christen und andere religiöse Minderheiten heute in Pakistan befinden", sagte sie. Im Jahr 2013 lebte das arme christliche Ehepaar mit seinen Kindern auf einem Missionsgelände der Gojra-Kirche im pakistanischen Punjab, als angeblich blasphemische Textnachrichten von einem angeblich auf Shagufta Kausars Namen registrierten Mobiltelefon an einen Geistlichen und einen Anwalt geschickt wurden. Kausar behauptete, dass ihr Handy zum Zeitpunkt der Versendung der Nachrichten einen Monat lang verloren gegangen war. Nachdem er geschlagen und ihm gedroht wurde, dass seine Frau entkleidet und gezwungen würde, nackt durch die Stadt zu laufen, legte Emmanuel ein falsches Geständnis ab. Obwohl sie weder lesen noch schreiben konnten und daher nicht in der Lage waren, die Botschaften abzuschicken, wurden Kausar und ihr Ehemann am 21. Juli 2013 verhaftet und wegen Gotteslästerung angeklagt. Ein Sitzungsgericht verurteilte sie zum Tod durch den Strang. Sie verbrachten mehr als sieben Jahre im Gefängnis, während sie auf das Ergebnis einer Berufung beim Obersten Gerichtshof von Lahore warteten, der sie Anfang Juni von der Anklage freisprach. Das pakistanische Strafgesetzbuch stellt Äußerungen unter Strafe, die die islamische Staatsreligion beleidigen oder beschmutzen, doch wird es häufig gegen religiöse Minderheiten eingesetzt, und viele Anschuldigungen sind Berichten zufolge falsch. Pakistan gehört zu den strengsten Blasphemiegesetzen der Welt und ist eines von nur vier Ländern, in denen die Todesstrafe auf Blasphemie steht. Kausar und Emmanuel wurden von Rechtsanwalt Saiful Malook verteidigt, demselben Anwalt, der sich auch für Asia Bibi einsetzte, eine andere christliche Ehefrau und Mutter, die in Pakistan fälschlicherweise der Blasphemie beschuldigt wurde. Bibi verbrachte acht Jahre in der Todeszelle, bevor sie 2018 vom Obersten Gerichtshof Pakistans freigesprochen wurde. Sie erhielt den Flüchtlingsstatus in Kanada, wo sie seit Mai 2019 mit ihrer Familie lebt. Rechtsanwalt Malook sagte, das Urteil im Fall von Kausar und Emmanuel sei "in der Substanz viel, viel besser als der Fall von Asia Bibi." Arora von ADF International sagte, das Urteil sei ein positiver Präzedenzfall dafür, wie elektronische Beweise bewertet werden sollten, während Malook sagte, man hoffe, dass mehr Menschen, die aufgrund von Textnachrichten der Blasphemie beschuldigt werden, bald aus dem Gefängnis entlassen werden. ADF International ist eine glaubensbasierte Organisation, die sich für den Schutz der Grundfreiheiten und die Förderung der Menschenwürde einsetzt. Sie hat Büros in den Vereinigten Staaten und Europa.

Asia Bibi nach ihrer Freilassung bei einem Besuch in Frankreich / Kirche in Not

Asia Bibi fordert Religionsfreiheit und Ende des Blasphemiegesetzes

9. September 2020

Von Susanne Finner

 Asia Bibi, die pakistanische Christin und Symbol der Christenverfolgungen in Pakistan erklärte in einem Interview mit der Päpstlichen Stiftung Kirche in Not, sie werde weiterhin ihre Stellung zur Verteidigung der Minderheiten einnehmen und bekräftigte ihre Position zugunsten der Änderung des Blasphemiegesetzes, wie unserer Schwesternagentur ACI Prensa berichtete. 

Flagge Pakistans / Pixabay (CC0)

Pakistan: Hoffnung für zum Tode verurteiltes christliches Ehepaar

2. März 2020

Von AC Wimmer

Ein im Jahr 2014 wegen vermeintlicher Blasphemie zum Tode verurteiltes christliches Ehepaar in Pakistan hofft auf einen Freispruch.

Gekreuzigter Christus  / Pixabay

Gotteslästerung als Kunst? Blasphemische Darstellung Christi verurteilt

15. Januar 2019

Von CNA Deutsch

Die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Jerusalem (Heiliges Land) haben eine blasphemische Darstellung, die im Museum der Kunst in Haifa (Israel) gezeigt wird, verurteilt.

Rodrigo Duterte / Malacañang Photo Bureau/Public Domain via Wikimedia

Nach Gotteslästerung Dutertes: Bischöfe rufen zu Gebet und Fasten auf

10. Juli 2018

Von Christine Rousselle

Die Philippinische Bischofskonferenz hat zu drei Tagen Gebet und Fasten aufgerufen, nachdem der Präsident des Landes, Rodrigo Duterte, unter anderem Gott als "dumm" bezeichnet hat.

Drohne (Referenzbild) / Wikimedia / Elke Wetzig (CC BY-SA 4.0)

Skandal in Brasilien: Pfarrer läßt Hostie mit einer Drohne zum Altar fliegen [VIDEO]

3. April 2018

Von Walter Sánchez Silva

Überraschung und Empörung hat ein Video verursacht, das den Einsatz einer Drohne zur Gabenbereitung bei der Eucharistiefeier einer katholischen Gemeinde in Brasilien zeigt.

Mitten im "Ave Maria": Ein Mann betet den Rosenkranz. / Robert Cheaib (CC BY-SA 2.0)

Gebetsaktion bittet um Rosenkränze zur Wiedergutmachung für Sakrileg in Pamplona

12. Dezember 2015

Von CNA Deutsch

Eine Gruppe katholischer Christen hat mit einer weltweiten Gebetsaktion begonnen, um Wiedergutmachung zu leisten für eine gotteslästerliche Kunstausstellung in der spanischen Stadt Pamplona.

Rund 200 Menschen demonstrierten vor dem Rathaus.  / HazteOir.org via YouTube

Bürgermeister von Pamplona fordert Entfernung gotteslästerlicher Ausstellung

25. November 2015

Von Blanca Ruiz

Der Bürgermeister von Pamplona hat gefordert, dass der beleidigende Teil der Ausstellung “Desenterrados” – Ausgrabungen – des Künstlers Abel Azcona entfernt wird, der dafür mehr als 200 konsekrierte Hostien gestohlen und profaniert hatte. 

Das Rathaus von Pamplona im September 2005. / Dietmar Giljohann via Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Klage gegen "Künstler": 240 konsekrierte Hostien gestohlen und profaniert

24. November 2015

Von CNA Deutsch

Unter dem Vorwand, zur Kommunion zu gehen, hat er 240 konsekrierte Hostien gestohlen und anschliessend mit ihnen auf dem Fußboden im Rathaus von Pamplona das Wort "pederastia" – Päderastie gelegt. Die Fotos von der Durchführung des Hostienraubs des "Künstlers", der den Namen Abel Azcona trägt, sind in einem öffentlichen und von der Stadt geförderten Kunstsaal in Pamplona ausgestellt.