Papst Franziskus ruft Bischof an, nachdem Islamisten Hafenstadt einnehmen

Papst Franziskus bei der Jubiläumsaudienz auf dem Petersplatz zu Ehren der Sicherheits- und Einsatzkräfteam 30. April 2016.
CNA/Alexey Gotovskiy

Überraschender Anruf aus dem Vatikan: Nachdem Anhänger des Islamischen Staates (IS) die Hafenstadt Mocimboa da Praia eingenommen haben, hat Papst Franziksus persönlich den dortign Bischof Luiz Fernando Lisboa angerufen.

Das berichtet die "Catholic News Agency" (CNA).

Die Provinz Cabo Delgado wird von islamistischen Extremisten zunehmend terrorisiert, wie CNA Deutsch berichtet hat. Die radikalisierten Muslime brennen Kirchen nieder, enthaupten Menschen, entführen junge Mädchen.

"Heute ... erhielt ich zu meiner Überraschung und Freude einen Anruf von Seiner Heiligkeit Papst Franziskus, der mich sehr tröstete. Er sagte, dass er ... die Ereignisse in unserer Provinz mit großer Sorge verfolgt und dass er für uns gebetet hat. Er sagte mir auch, dass wir nicht zögern sollten, ihn zu fragen, wenn es noch etwas gibt, was er tun kann", schrieb Bischof Luiz Fernando Lisboa auf der Webseite der Diözese. 

"Ich erzählte ihm von der schwierigen Situation in Mocimboa da Praia, das von den Aufständischen eingenommen wurde, und dass es seit einer Woche keinen Kontakt mit der Diözese von zwei Ordensschwestern aus der Kongregation St. Joseph von Chambéry gab, die dort arbeiteten", sagte Lisboa.

Der Bischof erklärte, dass der Papst über diese Nachricht "betrübt sei" und versprochen habe, zu beten.

Unterdessen geht der Kampf gegen die Islamisten weiter. Mosambiks Verteidigungsminister sagte in einer Pressekonferenz am 13. August in Mocimboa da Praia, dass die islamistischen Militanten "die Stadt von innen heraus angegriffen und Zerstörung, Plünderung und Mord an wehrlosen Bürgern verursacht hätten".

Regierungstruppen haben versucht, den Hafen zurückzuerobern, der nach Angaben des "Wall Street Journal" auch der logistische Ausgangspunkt für ein Multimilliarden-Dollar-Erdgasprojekt ist.

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Die seit 2017 eskalierenden Angriffe der radikal-muslimischen Terroristen haben nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mindestens 700 Menschenleben gekostet und mindestens 200.000 Personen zu Binnenvertriebenen gemacht.

Mosambik wurde im 16. Jahrhundert von portugiesischen Franziskanern missioniert.

Heute leben in Mosambik nach offiziellen Angaben knapp 30 Millionen Menschen, von denen rund ein Drittel katholischen Glaubens sind: In den 12 Diözesen der ehemaligen portugiesischen Kolonie leben rund 8 Millionen Katholiken. Zudem gibt es zahlreiche protestantische Gruppen. Vor allem im Norden leben viele der knapp 18 Prozent der Muslime im Land.

Papst Franziskus besucht die Nation im Südosten Afrikas im vergangenen September.

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