Vermisster Priester in Burkina Faso tot aufgefunden

Menschen demonstrieren am 19. August 2017 in Zentral-Ouagadougou gegen Terrorismus.
AFP/Getty Images

Ein katholischer Priester in Burkina Faso, der seit Dienstag vermisst wurde, ist tot in einem Wald gefunden worden, teilte der örtliche Bischof am gestrigen Donnerstag mit.

"Mit tiefer Trauer bringe ich allen zur Kenntnis, dass der leblose Körper von Pater Rodrigue Sanon am 21. Januar 2021 im Wald von Toumousseni, etwa 20 Kilometer von Banfora entfernt, gefunden wurde", sagte Bischof Lucas Kalfa Sanou in einer Erklärung, wie die CNA Deutsch-Partneragentur ACI Africa berichtet.

Der Bischof rief zum Gebet auf und sagte, dass weitere Informationen erst "zu einem späteren Zeitpunkt" folgen sollten.

(Pater Rodrigue Sanon. Foto: Mit freundlicher Genehmigung)

Pater Sanon, ein Priester der Pfarrei Notre Dame de Soubaganyedougou, war am Dienstag auf dem Weg nach Banfora, um sich dort mit Bischof Sanou zu treffen. Der Priester kam nie an, und sein Auto wurde verlassen aufgefunden.

Beobachter gehen von einer gezielten Attacke auf den Geistlichen aus: In den letzten fünf Jahren war Burkina Faso eine Drehscheibe für religiöse Gewalt und islamistische Milizen, die sowohl gegen Christen wie auch Muslime vorgehen, besonders in den nordöstlichen Regionen des Landes. Zu den aktiven Organisationen gehören die "Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime", der "Islamische Staat in der Großsahara" und "Ansarul Islam". 

Laut einem Bericht des US-Außenministeriums aus dem Jahr 2019 identifizieren sich 61 Prozent der Einwohner Burkina Fasos als Muslime und 23 Prozent als Christen. Die extremistischen Angriffe, die sich sowohl gegen Christen als auch gegen Muslime richten, haben seit 2015 über 1 Million Menschen vertrieben und fast 1.100 Tote gefordert.

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Die Bischöfe in Burkina Faso veröffentlichten im Juni eine Erklärung, in der sie die Situation als "besorgniserregender denn je" bezeichneten. Sie äußerten sich besorgt über die Zunahme der religiösen Gewalt und forderten mehr Unterstützung durch die Behörden.

"Die Rolle der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte bleibt vorrangig", sagten die Bischöfe und fügten hinzu, dass die Sicherheitskräfte im Land "ein sicheres Umfeld schaffen und garantieren müssen, das die Durchführung des Wahlprozesses unter voller Beteiligung aller Bürger ermöglicht."

In der Erklärung vom Juni sagten die Bischöfe, sie seien besorgt, dass die geringen Sicherheitsvorkehrungen die Priester daran hindern, ihre Gemeindemitglieder zu erreichen und baten die Gottesmutter um Fürsprache für ihre Bemühungen.

"Für die Pfarrer ist es ein großes Leid, die Gläubigen an manchen Orten nicht mehr erreichen zu können oder zu sehen, wie sie vor Terroranschlägen fliehen, ohne dass die Sicherheit gewährleistet ist", sagten sie.

"Möge Maria, die Königin des Friedens, uns auf dem Weg zum wahren Frieden begleiten, der ein Geschenk Gottes und die Frucht menschlicher Bemühungen ist."

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