Neue Internetseite will katholische Antworten auf Gender-Fragen anbieten

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Freestocks (CC0)

Eine neu gestaltete katholische Webseite in den USA zielt darauf ab, Eltern, Pfarrer und Lehrer über die Gender-Ideologie aufzuklären. Nach Ansicht der Betreiber des Internetangebots sind junge Menschen dieser Ideologie oft ohne Wissen ihrer Eltern und anderer Erwachsener ausgesetzt.

Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.  

Person and Identity, ein englischsprachiges Online-Projekt des Catholic Women's Forum in Washington, bietet Informationen über aktuelle Trends der Gender-Ideologie, wissenschaftliche Erkenntnisse, welche der Ideologie widersprechen, und Erklärungen der kirchlichen Lehre zu diesem Thema. Ziel ist es, eine katholische Auffassung von der menschlichen Person zu fördern.

Dr. Susan Selner-Wright, Philosophieprofessorin am Saint John Vianney Theological Seminary in Denver, Colorado, erklärte gegenüber CNA, das Projekt ziele darauf ab, die aktuellsten Informationen über die gegenwärtigen Trends in der Gesellschaft in Bezug auf Gender zu liefern.

Die Internetseite definiert Gender-Ideologie als "ein falsches System von Überzeugungen bezüglich der menschlichen Person, das auf der Idee basiert, dass 'die menschliche Identität der freien Wahl des Individuums überlassen ist'".

"Die Gender-Ideologie beansprucht das 'Recht' eines Individuums, zu einer gewünschten Identität 'überzuwechseln', indem sie soziale, medizinische oder chirurgische Eingriffe vornimmt, um das Aussehen des Körpers zu 'verweiblichen' oder zu 'vermännlichen'", heißt es auf der Seite.

"Die Auffassung, welche die Kirche von der Einheit von Leib und Seele lehrt, ist wirklich unvereinbar mit dieser Vorstellung, dass jemand im falschen Körper geboren werden kann", so Selner-Wright.

Die Internetseite enthält Ressourcen, um die katholische Lehre über die Geschlechter zu erklären, einschließlich des vatikanischen Dokuments "Als Mann und Frau schuf er sie" von 2019.

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Außerdem gibt es Stellungnahmen von Ärzten, welche die Idee der Geschlechtsumwandlung nicht unterstützen, und Warnungen vor "Gender-Therapeuten" - die meisten von ihnen, so Selner-Wright, seien darauf ausgerichtet, eine Geschlechtsumwandlung zu bestätigen und zu empfehlen.

Wenn sie mit der Gender-Ideologie konfrontiert werden, sei es für Priester, Eltern und Lehrer wichtig zu wissen, womit sie es zu tun haben, bevor sie reagieren, sagte Selner-Wright.

"Ich denke, dass dieses Problem in den USA in absehbarer Zeit nur noch akuter werden wird", sagte sie und fügte hinzu, dass es immer wahrscheinlicher wird, dass junge Menschen auf Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder treffen, die ihr Geschlecht in Frage stellen.

"Vieles davon wird von den sozialen Medien und der Pop-Kultur angetrieben, auf die Eltern vielleicht nicht wirklich eingestellt sind, mit denen ihre Kinder aber bombardiert werden. Es kann also eine große Überraschung sein."

Selner-Wright erklärte, das Ziel ihres Projekts sei es, die Menschen über die Gender-Ideologie zu informieren und sie mit dem Wissen auszustatten, sie auf eine mitfühlende, liebevolle Weise zu widerlegen.

Seelsorge erfordere ein gutes Herz und emotionale Intelligenz, bemerkte sie, müsse aber auch von einem katholischen Verstand geprägt sein.

"Um gute, katholische Seelsorge zu leisten, muss die entsprechende Person ein gutes Verständnis der katholischen Auffassung von der menschlichen Person haben", sagte sie.

"Ein Teil dessen, was wir auf der Webseite tun, um den Menschen zu helfen, sich für eine gute katholische Seelsorge zu rüsten, ist es, sich über die katholische Sicht der menschlichen Person klar zu werden und darüber, wie sich diese von den gängigen Ansichten unterscheidet, die es leichter machen, der Gender-Ideologie zu verfallen."

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