Empfang der Eucharistie: US-Bischöfe widmen sich brisanter Kommunionfrage

Der wahre Leib Christi: Ein Priester spendet die Kommunion im Petersdom am Fest der Heiligen Familie, 27. Dezember 2015.
Der wahre Leib Christi: Ein Priester spendet die Kommunion im Petersdom am Fest der Heiligen Familie, 27. Dezember 2015.
CNA/Alexey Gotovskiy
Die Bischöfe der Vereinigten Staaten von Amerika bei ihrer Herbstvollversammlung in Baltimore, Maryland, im November 2019
Die Bischöfe der Vereinigten Staaten von Amerika bei ihrer Herbstvollversammlung in Baltimore, Maryland, im November 2019
Christine Rousselle / CNA Deutsch

Die Abstimmungsergebnisse der Frühjahrsvollversammlung der US-Bischofskonferenz liegen vor. Demnach stimmten die Bischöfe mit überwältigender Mehrheit für den Entwurf eines Lehrdokuments über die Eucharistie.

Wegen der Frage, ob katholische Politiker wie US-Präsident Joe Biden, die sich für Abtreibung einsetzen, die heilige Kommunion empfangen dürfen, war es zuvor zu großen Meinungsverschiedenheiten unter den Bischöfen gekommen. Nach der mehrere Stunden dauernden Debatte erklärten viele Bischöfe laut Recherchen der Catholic News Agency (CNA), sie hätten erwartet, dass der Antrag nur mit einer einfachen Mehrheit angenommen würde.

Stattdessen stimmten etwa 75 Prozent der Bischöfe für die Ausarbeitung eines Textes, der bei der nächsten Sitzung geprüft werden soll.

Nur 55 Bischöfe stimmten gegen den Antrag – das sind weniger Prälaten, als im vergangenen Monat den Brief an Erzbischof Jose Gomez unterzeichneten, in dem der Präsident der US-Bischofskonferenz aufgefordert worden war, die Abstimmung ganz von der Tagesordnung zu streichen.

Diejenigen Bischöfe, welche die Abstimmung über den Entwurf eines Dokuments über die Eucharistie unterstützten, beriefen sich auf die Notwendigkeit, Klarheit in dieser Angelegenheit zu schaffen – und diese auch zu unterrichten, als Katechese zu vermitteln. Sie zitierten zudem Umfragen, die einen Mangel an Glauben an die Realpräsenz unter Katholiken belegen.

Diese Bischöfe argumentierten auch, dass sich alle Katholiken – einschließlich katholischer Politiker – der Lehre der Kirche über die Würdigkeit zum Empfang der Kommunion bewusst sein müssten.

Andere Bischöfe widersetzten sich jedoch in der Debatte dem Vorhaben, ein solches Dokument zu verfassen. Einige argumentierten, dass die Bischöfe als parteipolitische Akteure gesehen werden würden, wenn sie sich mit der Frage der Würdigkeit des Kommunionempfangs befassten – besonders bei katholischen Politikern, die für Abtreibung sind.

Kardinal Blase Cupich aus Chicago etwa argumentierte, es sei offensichtlich, dass sich das Dokument auf bestimmte katholische Politiker und ihre Würdigkeit, die Kommunion zu empfangen, beziehen würde.

"Ich weiß nicht, wie wir das umgehen können, wenn wir dieses Dokument weitergeben", sagte er.

Bischof Robert McElroy von San Diego sagte, dass ein solches Dokument spaltende Wirkung haben würde, weil es als politischer Text verstanden werden könnte, wenn es die Lehre der Kirche über die Würdigkeit zum Kommunionempfang darlege – besonders unter Katholiken im öffentlichen Leben.

"Wir werden alle politischen Animositäten, die unsere Nation so tragisch spalten," in die Messe einladen, sagte er, die somit zu einem "Zeichen der Spaltung" werden würde.

Einige Bischöfe bestritten jedoch, dass ein Dokument, das die Lehre der Kirche darstellt, spalten sollte.

Erzbischof Joseph Naumann von Kansas City sagte, er sei "etwas amüsiert" über jene Bischöfe, die die Konferenz davor warnten, in eine solche Debatte "hineinzueilen".

Bei der Würdigkeit, die Kommunion zu empfangen, gehe es nicht nur um Abtreibung, sagte er, da auch Politiker, die andere schwere Übel wie Menschenhandel oder Rassismus unterstützen, unwürdig sein könnten, die heilige Kommunion zu empfangen.

"Es sind tatsächlich einige unserer öffentlichen Amtsträger", welche die Debatte über die Kommunion ausgelöst haben, wenn sie sich der Kommunionbank nähern, während sie eine Politik unterstützen, die der Lehre der Kirche widerspricht, so Erzbischof Naumann.

"Diejenigen, die für die Abtreibung eintreten, sprechen nicht mehr in der Sprache der Wahlfreiheit [in Abtreibungsfragen]. Sie sprechen darüber als ein Recht", sagte er und verwies auf Bidens Unterstützung einer vom Steuerzahler finanzierten Abtreibung.

"Wir rufen alle zur Integrität auf, auch diejenigen, die im öffentlichen Leben stehen", sagte er.

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