"Persönliche Gründe": Spanischer Bischof mit 52 Jahren zurückgetreten

Bischof Xavier Novell
CEE

HINWEIS am 9. September 2021: Eine neuer Artikel berichtet über die mutmaßlichen Hintergründe des Rücktritts.

Er ist erst 52 Jahre alt: Papst Franziskus hat am heutigen Montag den Rücktritt von Bischof Xavier Novell von Solsona angenommen.

Nach Angaben der Diözese im katalanischen Nordosten Spaniens ist Novell "aus freien Stücken" und "aus rein persönlichen Gründen"  zurückgetreten, wie es in Kanon 401 §2 des Codex des Kanonischen Rechtes (CIC) vorgesehen ist.

Das Kirchenrecht liegt in diesem Abschnitt fest: "Ein Diözesanbischof, der wegen seiner angegriffenen Gesundheit oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund nicht mehr recht in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte wahrzunehmen, ist nachdrücklich gebeten, den Amtsverzicht anzubieten".

Im Kommuniqué der Diözese heißt es weiter, dass Bischof Novell diese Entscheidung "nach einer Zeit des Nachdenkens, der Unterscheidung und des Gebets getroffen hat, an deren Ende er dem Heiligen Vater spontan seine eigene Situation und seinen Rücktritt von der pastoralen Leitung der Diözese Solsona mitgeteilt hat".

Vorerst hat Papst Franziskus Bischof Romà Casanova von Vic (einer Nachbardiözese) zum Apostolischen Administrator von Solsona ernannt.

Xavier Novell Gomà wurde am 20. April 1969 in Montfalcó d' Agramunt im spanischen Lérida geboren und mit 28 Jahren zum Priester geweiht.

Der promovierte Theologe, der unter anderem in Rom studierte, spricht neben Spanisch und Katalanisch auch Italienisch, Französisch und Englisch.

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Im Jahr 2010, als der Monsignore erst 41 Jahre alt war, wurde seine Ernennung zum Bischof von Solsona bekannt gegeben.

Bischof Novell hat sich bei zahlreichen Gelegenheiten zur brodelnden Frage der Unabhängigkeit Kataloniens geäußert. Er schrieb in einem Artikel am 8. September 2019 über die Untersuchungshaft der inhaftierten Politiker. Dabei fragte er sich, ob die von der Staatsanwaltschaft für diese Gefangenen erhobene Anklage der Rebellion "zumindest teilweise darauf abzielt, die Anwendung der Untersuchungshaft zu ermöglichen und damit, wie der Heilige Vater sagt, auf missbräuchliche Weise eine Vorwegnahme der Strafe zu erreichen".

Der Bischof sagte auch, dass er die inhaftierten Volksvertreter mehrfach besucht und für sie und ihre Familien den Rosenkranz gebetet habe.

Übersetzt und redigiert aus dem spanischen Original. Aktualisiert nach Veröffentlichung neuer Informationen am 9. September 2021.

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