Bischof Hanke erschüttert über Missbrauch und Vertuschung in den 1960er-Jahren

Bischof Gregor Maria Hanke OSB
screenshot / YouTube / Bistum Eichstätt

Bischof Gregor Maria Hanke OSB hat sich mit Blick auf sexuellen Missbrauch durch einen Priester in den 1960er-Jahren, der vom damaligen Bischof vertuscht worden sein soll, mit Erschütterung zu Wort gemeldet.

„Der Priester hat in den 60er Jahren jungen Menschen entsetzliches Leid zugefügt und wurde in seiner verbrecherischen Handlungsweise nicht gestoppt“, erklärte Hanke in einem Schreiben an seine Diözesanen. „Angesichts des Leids junger Menschen und der Lebensführung des Priesters insgesamt eine für mich erschütternde Verhaltensweise und Vertuschung.“

Hanke war selbst von Bischof Alois Brems, dem Vertuschung vorgeworfen wird, geweiht worden. Jetzt aber gelte: „Das Leuchten bei der Erinnerung an ihn wird sich vielerorts mit diesem Schatten verlieren. Wir können dieses schwere Unrecht nicht verschweigen, auch wenn es manchem schwer fallen mag, Bilder von prägenden Personen des diözesanen Lebens der jüngeren Vergangenheit hinterfragen und korrigieren zu müssen.“

Die Aufarbeitung des Falls laufe bereits, teilte das Bistum Eichstätt mit. Als sogenannter Fidei-Donum-Priester war der mittlerweile verstorbene mutmaßliche Täter nach der Missbrauchsanzeige einer Frau im Jahr 1969 nach Afrika gezogen und vier Jahre später für insgesamt elf Jahre nach Brasilien. Später kehrte er nach Deutschland zurück und wurde im Erzbistum München und Freising sowie im Bistum Eichstätt in der Seelsorge eingesetzt.

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