Bischof Hanke: Friedensethische Haltung darf "nicht den Aggressoren in die Hände spielen"

Bischof Gregor Maria Hanke
Anika Taiber-Groh/pde

Bischof Gregor Maria Hanke hat sich bei einem ökumenischen Friedensgebet am Mittwoch in Eichstätt stark gemacht für einen "kirchliche[n] Pazifismus, den wir nicht aufgeben dürfen". Gleichzeitig warnte er davor, dass eine solche friedensethische Haltung "nicht den Aggressoren in die Hände spielen" dürfe.

"Es bedarf in der kirchlichen Position lebensnahe Antworten auf die Situationen, in denen Grundrechte durch Gewalt verletzt werden", so der Benediktiner, der seit 2006 für das Bistum Eichstätt zuständig ist. Das Gebet sei dabei unerlässlich, "damit vor allem die Politiker vom Geist Gottes erleuchtet werden, um die richtigen Entscheidungen zu treffen".

"Wir mussten feststellen, dass wir allzu gutgläubig, allzu optimistisch waren", räumte Hanke mit Blick auf die Politik nach dem Fall der Sowjetunion ein. "Wir dachten nach dem Fall der Mauer, die Zeit der Blöcke wäre vorbei, die Zeit der Verständigung, eines Friedens auf Dauer wäre gekommen." Es sei an der Zeit, diesbezüglich realistischer zu werden.

Der Friede nehme seinen Anfang indes nicht auf der großen politischen Ebene, sondern "bei uns, im Miteinander in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen", betonte Hanke.

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