Augsburg - Freitag, 8. Juli 2022, 10:01 Uhr.
Bischof Bertram Meier hat am Donnerstag das sakramentale Priestertum gegen Zweifel und Angriffe verteidigt. Bei einer Messe um geistliche Berufungen im Rahmen der Augsburger Ulrichswoche sagte der Bischof: "Wenn wir uns als Volk Gottes im Sinne eines Zeichens und Werkzeugs des Heils, als Sakrament, verstehen wollen, brauchen wir ein sakramental verortetes Weiheamt."
Entsprechend gelte: "Wenn wir daher die sakramentale Weihe zur Disposition stellen, riskieren wir, die Katholizität als Ganze aufs Spiel zu setzen." Denn dann hätte man keine "geistliche erneuerte Kirche", sondern vielmehr eine "ganz andere neue Kirche, die sich fragen lassen muss: Kirche, willst Du noch katholisch sein? Für mich steht fest: Eine priesterlose Kirche ist nicht mehr katholisch."
Letztlich sei das Wesen der Kirche selbst sakramental, obwohl auch Geistliche mit "Sünde und Schuld" zu kämpfen hätten. "Wir können noch so hoch geweiht sein, wir bleiben Menschen", betonte Meier. "Die Weihe heißt oft Ordination, hier wird exakt die Richtung angezeigt, um die es geht: weniger eine Weihe nach oben, sondern eine Karriere nach unten. Ordination ist eigentlich Subordination, Unterordnung unter Christus im Dienst am Volk."
"Wie der Klerus die Wirbelsäule der Kirche ist, so sehe ich in den Frauen und Männern des gottgeweihten Lebens, besonders den Ordenschristinnen und -christen, das Herz der Kirche", sagte der Augsburger Bischof mit der Bitte um das Gebet für Berufungen. "Ohne Herz und Rückgrat hat die Kirche weder Leben noch Halt."
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