Bischof trägt nach Verzicht auf Kardinalswürde trotzdem Kardinalsring: Bericht

Bischof Lucas van Looy
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Bischof Lucas Van Looy SDB, das emeritierte Oberhaupt des belgischen Bistums Gent, trägt einen Kardinalsring, obwohl er nach Vorwürfen, er sei nicht angemessen gegen Missbrauch in seiner Diözese vorgegangen, auf die Kardinalswürde verzichtet hatte. Das berichtete Kathpress unter Berufung auf einen Bericht der Zeitung „Nederlands Dagblad“.

Die Zeitung hatte unter Berufung auf Augenzeugen geschrieben, der Bischof habe den Ring mehrmals in der Öffentlichkeit getragen. Van Looy erklärte gegenüber dem „Nederlands Dagblad“, es handle sich um eine Geste der Freundschaft von Papst Franziskus, sonst nichts.

Der Bischof habe den Ring im September vom Papst bekommen. Anfang Oktober habe Van Looy dann eine Audienz mit Franziskus gehabt, in deren Rahmen der Papst diesen Ring am Finger von Van Looy geküsst habe.

„Es ist eine Sache zwischen dem Papst und mir“, so der Bischof. „Ich habe diesen Ring nicht öffentlich erhalten, und deshalb sollte er auch nicht öffentlich gemeldet werden.“

Van Looy sollte im August zusammen mit 20 anderen Kirchenmännern den roten Hut erhalten. In einer Erklärung der belgischen Bischofskonferenz vom 16. Juni hieß es dann aber: „Die Ankündigung der Ernennung des emeritierten Bischofs Lucas Van Looy zum Kardinal hat viele positive Reaktionen hervorgerufen, aber auch Kritik: Er soll als Bischof von Gent (2004-2020) nicht immer energisch genug gegen Missbräuche in der pastoralen Beziehung vorgegangen sein.“

„Um zu verhindern, dass die Opfer solcher Missbräuche erneut geschädigt werden, bat Bischof Van Looy den Papst, auf seine Annahme der Ernennung zu verzichten“, so die Erklärung weiter. „Papst Franziskus hat seiner Bitte zugestimmt.“

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