Coronavirus-Krise: Bischöfe danken Helfern, gedenken der Betroffenen

Zahlreiche heilige Messen gefeiert – Bischof Voderholzer: "Das wichtigste geistliche Heilmittel gegen die Versuchung zur Verzweiflung ist das Gebet"

Bischof Rudolf Voderholzer predigt im Dom zu Regensburg am 11. Juni 2020.
Bistum Regensburg

Im Gedenken an die weltweit rund zweieinhalb Millionen Toten der Covid-19-Pandemie, aber auch zum Dank an die Helfer – und im Gebet für alle, die von der Coronavirus-Krise betroffen sind, haben am heutigen Sonntag Katholiken die heilige Messe gefeiert. 

Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg dankte allen Gläubigen für ihre Geduld und solidarische Disziplin während der Lockdown-Phasen der Pandemie. Und er würdigte die Helfer und Ehrenamtlichen, dankte für ihren Einsatz, der es möglich machte dass die Kirche in seinem Bistum weiter offen für die Menschen geblieben sind.

"Auch staatliche Stellen haben uns mehrfach attestiert: Von den Gottesdiensten der großen Kirchen ging und geht keine Gefahr aus. Dazu haben viele von Ihnen besonders beigetragen: vor allem im Ordnungs- oder besser 'Begrüßungs'-Dienst, beim Reinigen und Desinfizieren der Bänke, und so weiter! Danke für allen Einsatz! 'Wir lassen nichts ausfallen, wir lassen uns etwas einfallen': Das war und das bleibt vorerst unser Motto", so Voderholzer am 28. Februar.

Auf Initiative der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) gedenken die Katholiken in vielen Ländern Europas in dieser Fastenzeit der Opfer und Betroffenen der Coronaviruskrise.   

"Fast ein ganzes Jahr schon liegt die Bedrohung durch das Virus wie ein Schatten über unserem Leben. Allein in unserem Land sind mittlerweile 70.000 Menschen an oder mit einer Corona-Infektion verstorben. Weltweit sind es zweieinhalb Millionen. Europaweit wird heute ihrer gedacht und für sie gebetet", so Voderholzer. 

Auch in anderen Bistümern gedachten Bischöfe in Gottesdiensten der Corona-Toten. Erzbischof Ludwig Schick feierte in Bamberg heute das Kunigundenfest – und betonte dabei, dass die Patronin des Erzbistums ein besonderes Herz für die Leidenden hatte. Bischof Georg Bätzing von Limburg zelebrierte in der Kapelle seines Bischofshauses am heutigen Sonntag das heilige Messopfer und rief zum "Blick auf das Kreuz und auf Ostern, auf das Fest der Auferstehung Christi" auf.

Gebet statt Selbstbetrug 

"Als Kirche sind wir in unseren verschiedenen Lebensräumen wie Familie, Pfarreien, Verbänden, Vereinen, caritativen Einrichtungen, Schulen und dergleichen von der Pandemie nicht mehr und nicht weniger betroffen als alle anderen gesellschaftlichen Gruppen auch", betonte Bischof Voderholzer in seinem Hirtenbrief.

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Doch als Christen hätten die Katholiken im Land auch das "wichtigste geistliche Heilmittel gegen die Versuchung zur Verzweiflung" in dieser Zeit: Das Gebet.

"Gewiss kann ich überall beten. In gewisser Weise ist das ganze Leben ein Gebet. Aber diese Wahrheit kann – wenn sie überstrapaziert wird –, auch zum Selbstbetrug führen. Ein Ratschlag, besonders für Corona-Zeiten geeignet: Wenn es mir möglich ist, suche ich die tagsüber geöffnete Kirche auf und zünde eine Kerze an. Und: Ich halte Ausschau nach religiösen Bekenntnis-Orten im Alltag: ein Feldkreuz, eine Hausmadonna, ein Kreuzweg oder Kalvarienberg. Wer die Augen offenhält, wird diese Orte finden und sich dort zum Gebet anregen lassen."

Der Bischof erklärte abschliessend: "Die dichteste Form des Gebetes ist die Feier der Sakramente". Vor allem zei konkrete Sakramente legte er den Gläubigen ans Herz: Die Beichte und die Messe.

"Die sonntägliche Feier der Eucharistie in der Gemeinschaft der Schwestern und Brüder; und die Feier von Buße und Umkehr im Sakrament der Versöhnung". Auch unter Corona-Bedingungen gebe es dazu Möglichkeiten – "auch in Ihrer Nähe".

Den Wert des Sonntags bekräftigte am heutigen 28. Februar auch eine gemeinsame Erklärung mit orthodoxen und protestantischen Kirchenvertretern, denn vor bald 1.700 Jahren verfügte Kaiser Konstantin der Große die Sonntagsruhe.

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