Dogmatikerin Knop zum "Synodalen Weg": Begriff Schisma ist "nicht hilfreich"

Julia Knop
screenshot / YouTube / Zentralkomitee der deutschen Katholiken

Die Erfurter Dogmatikerin Julia Knop hat am Donnerstag erklärt, sie halte "diesen alten Begriff" des Schismas für "nicht hilfreich, um die massive Entfremdung" zahlreicher Katholiken "von der Amtskirche und ihrem Gottesdienst zu beschreiben". Im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) räumte sie aber dennoch ein: "Es gibt immense Konflikte und Spannungen in der Kirche."

Das Kernproblem beim "Synodalen Weg" sei, "wie man Missbrauch und Vertuschung durch Kleriker bewertet. Ist dieser Machtmissbrauch typisch für das System katholische Kirche oder systemfremd? Wird Machtmissbrauch durch das kirchliche Selbstverständnis begünstigt oder verhindert?"

"Wer meint, dass Missbrauch nichts mit dem kirchlichen Selbstverständnis zu tun habe, lagert das Problem aus", entfaltete die Dogmatikerin ihre These. "Er investiert zwar in Aufklärung und Prävention, weist aber kirchlichen Reformbedarf zurück. In dieser Perspektive liegt die Lösung vielmehr darin, die bestehenden Machtverhältnisse zu schützen und die Sexuallehre zu bekräftigen."

Und auf der anderen Seite: "Wer hingegen Missbrauch für symptomatisch für problematische Dimensionen des kirchlichen Selbstverständnisses hält, setzt grundsätzlicher an: bei Fragen von Macht, Amt, Geschlechterrollen und Sexualität. In dieser Perspektive wäre es prekär, Lehren und Strukturen, die sich als missbrauchsbegünstigend erwiesen haben, nicht zu korrigieren. Das ist der Ansatzpunkt des Synodalen Wegs."

Knop nimmt selbst am "Synodalen Weg" teil und befürwortet massive Änderungen in der Lehre.

"Kirchliche Lehren und Strukturen" seien "nicht vom Himmel gefallen", so Knop. "Wenn sie sich in Glauben und Leben nicht mehr bewähren, müssen sie korrigiert werden. Denn sie sind kein Selbstzweck."

Die Synodalversammlung des "Synodalen Wegs" wird vom 8. bis zum 10. September zur vierten Sitzung in Frankfurt am Main zusammentreffen. Einige Texte liegen dabei in Zweiter Lesung vor und könnten offiziell als Beschlüsse verabschiedet werden, etwa zum Zölibat sowie zur Homosexualität.

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