Erzbischof Heße verabschiedet Hamburger Karmelitinnen: "Vergelt's Gott!"

Erzbischof Stefan Heße (54) ist seit 2015 der Flüchtlingsbeauftragte der deutschen Bischofskonferenz.
Erzbistum Hamburg/Guiliani/von Giese co-o-peration

Erzbischof Stefan Heße von Hamburg hat am Samstag die in einem Kloster auf der Elbinsel Finkenwerder lebenden Karmelitinnen aus seiner Erzdiözese verabschiedet.

"Liebe Schwestern, ich bin traurig, dass Sie gehen", sagte Heße in seiner Predigt. "Ich bin aber erleichtert, dass Sie so klar und mutig entschieden haben."

Er sei dankbar, dass Gott "Ihre Wege von Hainburg (im Bistum Mainz) nach Hamburg geführt hat", so der Erzbischof. "Stellvertretend für Ihre ganze Gemeinschaft möchte ich Ihnen danken für all das, was Sie hier getan, durchbetet, erfahren, erlitten, aber auch geschenkt bekommen haben, was sie weitergegeben und mit anderen geteilt haben. Vergelts Gott!"

Die Karmelitinnen waren erst Ende 1999 nach Hamburg gekommen. Rund 20 Jahre später musste das Kloster wegen Nachwuchsmangel schon wieder geschlossen werden.

Heße würdigte die besondere Lebensweise der Karmelitinnen und erklärte: "Hier, wie auch in vielen anderen Karmelklöstern, kommen die Brüder oder Schwestern morgens und abends einfach zusammen und verweilen zum Beispiel eine Stunde lang im stillen Gebet. Dabei geht es um eine innere Hinwendung des Menschen zu Gott, nicht nur rational, sondern ganzheitlich."

Johannes vom Kreuz habe von einem "liebenden Aufblick zu Gott" gesprochen. Kontemplation bedeute entsprechen, "sich im Blick Gottes wiederzufinden und dies wie eine gute Gewohnheit durch den Alltag beizubehalten".

"Dieses Innere Beten ist dann nicht bloß eine Form von Frömmigkeit, sondern geradezu ein Habitus, der das ganze Leben prägt: die Entscheidungen, die Arbeiten und Herausforderungen des Alltags, das Urteilen und Empfinden", so Heße. "Frömmigkeit ist eine Einstellung für das ganze Leben."

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